Arbeitsalltag mit Corona. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise sind längst überall spürbar. Auch wenn wir als Sanitätshaus einen Versorgungsauftrag des Bundes haben, sind die Auswirkungen inzwischen auch bei uns angekommen. Doch Tingelhoff wäre nicht Tingelhoff, wenn wir nicht sofort sämtliche Register gezogen und einen Notfallplan ausgearbeitet hätten, der es uns erlaubt, den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten und dabei gleichzeitig Arbeitsplätze und die Gesundheit aller Beteiligten zu schützen. Wie der aussieht und wie er den beruflichen Alltag bei Tingelhoff beeinflusst, erfahren Sie in den folgenden Zeilen.
Das ist mal ‘ne Maßnahme!
Es ist viel passiert. Damit wir als Unternehmen handlungs-, liefer- und wettbewerbsfähig bleiben, haben Geschäftsleitung und Krisenstab umfassende Maßnahmen beschlossen, um auf die derzeitige Corona-Krise zu reagieren und entsprechend gegenzusteuern. Als Teil der kritischen Infrastruktur ist das Sanitätshaus Tingelhoff systemrelevant. Es hält seine Ladengeschäfte und Werkstätten geöffnet, um die Hilfsmittelversorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Ferner unterstützen wir natürlich zum Beispiel Krankenhäuser dabei, Patienten von der stationären in die ambulante Versorgung zu überführen. In Zeiten der Krise ein wichtiger Faktor, um dringend benötigte Betten in Krankenhäusern denjenigen zur Verfügung zu stellen, die sie aufgrund einer akuten Erkrankung am meisten brauchen. Damit das so bleibt, mussten wir einen entsprechenden Maßnahmenkatalog ausarbeiten. Und der ist wahrlich prall gefüllt.
Beispiele gefällig? Wir haben eigens eine Unterseite eingerichtet, auf der wir über Corona-Maßnahmen berichten: https://www.tingelhoff.de/corona
In aller Kürze zusammengefasst
Für den Schutz unserer Mitarbeiter und unserer Kunden haben wir soziale Kontakte im Unternehmen massiv eingeschränkt. Unnötige Gruppenbildung entfällt. Ob in der Warteschlange vor dem Laden oder in der Raucherecke unserer Zentrale. Meetings finden „remote“ statt und alle Versorgungen und Beratungen, die nicht unbedingt persönlich durchgeführt werden müssen, werden auf anderem Weg geregelt.
Regulierter Zutritt zu unseren Räumlichkeiten garantiert uns, dass Sicherheitsregeln eingehalten werden.
Apropos Sicherheit:
Hygiene nimmt einen völlig neuen Stellenwert ein. Gründliche Desinfektion und Reinigung, das Tragen von Schutzmasken im Kundenkontakt, das Einhalten von Abständen – alles Dinge, die dieser Tage elementar wichtig für die Aufrechterhaltung unseres Betriebes sind. Das kann schon mal eigentümlich und gewöhnungsbedürftig sein, ist aber leider zwingend notwendig! Inzwischen stößt dies auch bei den meisten Kunden auf Akzeptanz und auch alle Kollegen haben die Regeln verinnerlicht.
Darüber hinaus – und das ist vielleicht die einschneidendste Änderungen – wurde ein Zwei-Schicht-System eingeführt. So garantieren wir zwei autarke Schichten à sechs Stunden Arbeitszeit in allen Abteilungen, die keinerlei Kontakt miteinander haben. Im Falle einer Infektion unter den Mitarbeitern können wir so im Idealfall handlungsfähig bleiben. Personelle Redundanzen im Home Office sichern uns zusätzlich ab.
Auf den ersten Blick erscheinen diese Maßnahmen vielleicht drastisch. Als Mitarbeiter ist man natürlich auch zunächst verunsichert. Nach und nach versteht man dann aber, dass diese neuen Vorschriften zum Wohle aller erlassen wurden. Ziel ist – neben der Gesunderhaltung aller Kollegen und Kunden – letztlich natürlich auch der Erhalt des Unternehmens Tingelhoff an sich. Und da kann man schon mal mit Einschränkungen leben.
Wie sieht denn aber der Alltag für die Mitarbeiter nun eigentlich aus? Selbstverständlich kann man nicht die Erfahrung jedes Einzelnen hier darlegen. Aber vielleicht kann man versuchen, zumindest die Grundstimmung im Unternehmen im Angesicht der Krise ein wenig zu beschreiben.
Angenehm kriselnd?
Kann eine Krise angenehme Eigenschaften haben? Falls man der derzeitigen Lage etwas Positives abgewinnen kann, dann vielleicht ein Gefühl der Entschleunigung. Viele Dinge, die einem sonst den Alltag regelrecht verbauen, entfallen derzeit; diverse Arten der Freizeitgestaltung – obwohl es paradox erscheint: auch diese ist ja oft mit Termindruck verbunden; nicht umsonst existiert der Begriff Freizeitstress – sind momentan schlichtweg undurchführbar. Von Entschleunigung merkt man im Job vielleicht nicht so viel. Je nach Abteilung eher im Gegenteil!. Und doch hat sich durch die leicht reduzierte Arbeitszeit und die spürbaren Veränderungen, die es im Betrieb krisenbedingt gegeben hat, doch eine für alle neue und in gewisser Weise spannende Situation ergeben, die einen besonderen Charakter aufweist.
Man desinfiziert unentwegt, man gibt Kunden nicht mehr zur Begrüßung die Hand. Man geht nicht mehr in der Gruppe zum Rauchen oder in die Mittagspause. Einschneidende Veränderungen, die aber immerhin dazu führen, dass man das eigene Handeln hinterfragt. Handlungen gewissenhafter und bewusster ausführt. Dabei fühlt man sich trotz des „Social Distancings“ bei Tingelhoff nie allein. Die Kollegen sind für einen da und unterstützen, wo es nur geht. Solidarität ist hier tatsächlich wichtig und nicht nur eine leere Phrase. Diese Feststellung kann man durchaus als angenehm empfinden.
Zwei-Schicht-System
Mit dem Zwei-Schicht-System ist eigentlich auch für jeden was dabei: Frühaufsteher radeln vielleicht im Stockfinsteren durch die Kälte, um pünktlich um sechs Uhr morgens anfangen zu können, haben aber dafür noch etwas vom Tag. Die Spätschicht darf dafür ausschlafen und kommt im schönsten Sonnenschein zur Arbeit (zumindest in dieser Woche noch!). Für den einen oder anderen mag dies eine Veränderung sein, die ihre angenehmen Eigenschaften hat – wieder andere werden diese neuen Bedingungen verfluchen. Für alle bleibt am Ende der Trost, dass alle beschlossenen Maßnahmen nur von temporärer Natur sein können. Vielleicht muss man das Ganze einfach als Experiment sehen und nimmt für sich selbst auch die eine oder andere Erkenntnis daraus mit.
Fazit
Für ein echtes Fazit ist es vielleicht noch zu früh, aber unterm Strich scheinen a) die Maßnahmen zu greifen und b) hat man als Mitarbeiter auch in dieser besonderen Situation das Gefühl, dass das Unternehmen etwas tut und die Dinge im Griff hat. Die derzeitigen Bedingungen sind sicherlich in vielen Bereichen härter als gewohnt – gewiss vor allem in den Filialen und anderen Abteilungen mit Kundenverkehr, wo man den Menschen mitunter täglich aufs Neue erklären muss, warum bestimmte Maßnahmen eingeführt wurden und wo man diese bisweilen strengen Regeln eben auch zum Wohle aller durchzusetzen hat. Und trotzdem ist die Stimmung im Allgemeinen gut und die Atmosphäre angesichts der derzeitigen Lage als durchaus entspannt zu bezeichnen – man nimmt noch mehr Rücksicht aufeinander und führt seine Aufgaben, die ja immerhin gerade in dieser Zeit in besonderem Maße auch dem Allgemeinwohl dienen, noch reflektierter aus.
,,Toi, Toi, Toi „
Hier kann man an dieser Stelle nur auf Holz klopfen, „Toi, toi, toi!“ sagen und hoffen, dass dies auch in den kommenden Wochen so bleibt und dass alle Kollegen solidarisch und standhaft bleiben. Klingt wie eine Durchhalteparole? Auch die braucht es hier manchmal, dann aber nie im herrischen Ton, sondern immer sachlich, menschlich und wertschätzend. Diese Gratwanderung zwischen Anweisung und höflicher Bitte, Vorschrift und Appell an Menschenverstand, Werte und Normen – dabei immer mit offenem Ohr für die Sorgen von Kunden und Mitarbeitern mit der Bestrebung, diese in Entscheidungen möglichst mit einzubeziehen – gelingt hier bei Tingelhoff jedenfalls bisher ziemlich gut!
Kurzum ist der derzeitige Kurs sicherlich einer, den man beibehalten sollte und der uns ganz bestimmt sicher durch diese schwierige Lage manövrieren wird. Es ist vielleicht nicht immer angenehm, aber zusammen halten wir das durch.
***Hinweis***
Wir haben weiterhin für Sie geöffnet. Unsere Öffnungszeiten und Hinweise zum Verhalten in der Filiale finden Sie hier.
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