Neuro-Orthopädische Versorgungen

Hilfe bei neurologischen Erkrankungen

Erkrankungen wie Schlaganfall, MS, ALS, Parkinson oder Rückenmarksverletzungen haben eins gemeinsam, denn sie gehen mit neurologischen Einschränkungen einher.

Neben Paresen oder Fußheberschwächen können dabei unter anderem Symptome wie Taubheitsgefühle, Muskelsteifheit, Gangunsicherheiten oder Spastiken auftreten. Um die Therapie und Rehabilitation zu unterstützen, kommen hierbei auch technische Lösungen wie orthopädische Hilfsmittel infrage, die speziell auf die Bedürfnisse von Neurologie-Patienten abgestimmt sind.

Im Sanitätshaus Tingelhoff sind wir auf die Versorgung neurologischer Erkrankungen spezialisiert. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, eine bessere Hilfsmittelversorgung für neurologisch erkrankte Patienten zu schaffen, um ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben für die Betroffenen zu ermöglichen und die Pflege sowie Therapie für Angehörige und Therapeuten zu erleichtern und zu unterstützen. Insbesondere können wir auf Lösungen aus dem Bereich der Orthopädietechnik zurückgreifen, die selbst Medizinern und anderen Fachleuten oft noch nicht hinreichend bekannt sind.

Unsere Expertise

Unsere Expertenerfahrung ergibt sich aus:
  • Mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Hilfsmittelversorgung
  • Kompetente Orthopädietechniker mit Erfahrung in Sachen Bewegungsanalyse und -therapie und umfassendem Fachwissen aus der konkreten Praxis in neurologischen Therapiezentren 
  • Fertigung nach aktuellstem Stand der Technik mit modernsten Materialien, wie Carbon

Unseren Rundum-Service bieten wir auch gerne neurologischen Arztpraxen in vollem Umfang an: 

  • Vorstellung therapieunterstützender Schwerpunkte im Hilfsmittelbereich 
  • Beratung rund um unser Hilfsmittelangebot und direkte Testung von Hilfsmitteln am Patienten in Ihrer Praxis
  • Immer ein direkter Draht zu den Experten durch Ihren persönlichen Ansprechpartner

Mehr Lebensqualität durch orthopädische Hilfsmittel
Orthesen spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung und Rehabilitation von neurologischen Erkrankungen, indem sie Funktionsstörungen und Schmerzen mildern und die Mobilität verbessern. Zwar bieten sie in der Regel eine symptomatische Behandlung und können die zugrundeliegenden Ursachen der jeweiligen Erkrankung nicht heilen, allerdings tragen sie unbestreitbar zur deutlichen Verbesserung der Lebensqualität bei. Hochmoderne Neuro-Orthesen stimulieren dabei sogar aktiv über Elektroden Muskelpartien, um Spastiken und damit verbundene Schmerzen zu lindern. Ferner wandeln sie die natürlichen Signale des Körpers in freiere Bewegungen um und machen so im Alltag von Patienten einen echten Unterschied. KI-unterstützt verstehen die modernen Neuro-Systeme die Bewegungsmuster der Patienten und unterstützen da, wo es notwendig ist – individuell, wohldosiert und eben einfach smarter.

Es gibt also viele technische Möglichkeiten und die Zukunft wird garantiert weitere interessante Entwicklungen bereithalten, die Patienten helfen, ihren Alltag aktiver zu gestalten und ein neues Lebensgefühl zu erhalten. Als innovative Sanitätshausprofis aus dem Pott werden wir hier stets am Ball bleiben und auch zukünftig immer auf dem neuesten Stand er Technik sein, um Neurologie-Patienten bestmöglich mit Orthesen und anderen Hilfsmitteln zu versorgen.

Gehen Sie mit der Zeit - wir tun es auch!

Die Technik schreitet mit großen Schritten voran: Nutzen Sie Ihre Chance, es ihr wieder gleichzutun und lernen Sie beschwerdefreie Mobilität neu kennen.  

Tingelhoff Kontrakturorthese
Moderne Orthesen für ein aktives Leben!

 

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Häufig gestellte Fragen

Diese FAQ soll Ihnen grundlegende Informationen über neurologische Erkrankungen und die Rolle der Neuro-Orthetik bieten. 
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt oder unsere Spezialisten für Orthopädietechnik.

• Neurologische Erkrankungen sind Störungen des Nervensystems, das Gehirn, Rückenmark und Nerven umfasst. Sie können eine Vielzahl von Symptomen verursachen, darunter Bewegungsstörungen, Muskelkraftverlust, Gleichgewichtsstörungen und mehr.


• Akute wie auch chronische Erkrankungen können zu neurologischen Einschränkungen führen. Diese treten infolge von Schädigungen des Zentralnervensystems (Gehirn oder Rückenmark) auf.


• Einschränkungen können sowohl die Motorik (aktive Bewegung) als auch die Sensibilität betreffen. Durch fehlende und/oder eingeschränkte Ansteuerungsfähigkeit können Befehle, die an die Muskulatur gesendet werden (Beispiel: Den Fuß heben), nicht mehr eigenständig durchgeführt werden.

Die Diagnose neurologischer Erkrankungen erfordert eine umfassende Anamnese, körperliche Untersuchung und oft verschiedene diagnostische Tests. Hier sind die grundlegenden Schritte und Methoden zur Feststellung neurologischer Erkrankungen.

 

Anamnese

  • Krankheitsgeschichte: Der Arzt sammelt Informationen über die Symptome (Schweregrad und Muster der Symptome (z.B. Kopfschmerzen, Schwindel, Lähmungen, Krampfanfälle)), deren Beginn, Dauer und Verlauf sowie über bestehende Vorerkrankungen und familiäre Krankheitsgeschichten.
  • Körperliche Untersuchung sowie Tests zur Bewertung der geistigen Funktionen, der Motorik, des Gleichgewichts, der Reflexe, der Sensorik (z. B. Berührung, Schmerz), der Koordination und der Hirnnervenfunktionen.

 

Bildgebende Verfahren

  • Magnetresonanztomographie (MRT): Detaillierte Bilder des Gehirns und Rückenmarks, um Tumore, Schlaganfälle, Entzündungen oder degenerative Erkrankungen zu erkennen.
  • Computertomographie (CT): Schnelle Bildgebung, besonders nützlich zur Erkennung von Blutungen, Frakturen oder großen Tumoren.
  • Positronen-Emissions-Tomographie (PET): Untersuchung der Stoffwechselaktivität im Gehirn, nützlich bei Demenzdiagnosen und zur Unterscheidung zwischen verschiedenen Typen von Hirnerkrankungen.

 

Elektrophysiologische Untersuchungen

  • Elektroenzephalographie (EEG): Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns zur Diagnose von Epilepsie und anderen Störungen der Hirnaktivität.
  • Elektroneuromyographie (ENMG): Untersuchung der Muskel- und Nervenfunktion zur Diagnose von peripheren Neuropathien, Muskelerkrankungen und anderen neuromuskulären Störungen.

 

Laboruntersuchungen

  • Bluttests: Untersuchung auf Infektionen, Entzündungsmarker, Autoimmunerkrankungen, Stoffwechselstörungen und genetische Tests.
  • Liquoruntersuchung (Lumbalpunktion): Analyse der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor) zur Diagnose von Infektionen (z. B. Meningitis), Entzündungen (z. B. Multiple Sklerose) und Blutungen.

 

Weitere spezielle Tests

    • Neuropsychologische Tests: Bewertung kognitiver Funktionen (Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache, Exekutivfunktionen) zur Diagnose von Demenzen und anderen kognitiven Störungen.
    • Provokationstests: Tests, die spezifische Trigger verwenden, um Anfallsaktivitäten oder andere Symptome zu provozieren (z.B. Tilt-Table-Test bei Verdacht auf autonome Dysfunktion).
    • Zahlen aus 2020 besagen, dass fast 60% der deutschen Bevölkerung von einer neurologischen Einschränkung betroffen waren.
    • 2017 litten in der EU 307 Mio. Menschen an mindestens einer neurologischen Erkrankung; 1,1 Mio Menschen verstarben in der EU an einer solchen Erkrankung. Damit stehen neurologische Erkrankungen auf Platz 3 nach kardiovaskulären Erkrankungen und Krebserkrankungen
    • Die Krankheitslast ist häufig bei Männern höher als bei Frauen. Das Altershoch liegt bei 80-84 Jahren
    • Häufige neurologische Erkrankungen sind unter anderem Multiple Sklerose (MS), Schlaganfall, Morbus Parkinson, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Schädel-Hirn-Trauma, Muskeldystrophien, Querschnittlähmung (auch: Querschnittslähmung) und Rückenmarkverletzungen.

Ein Schlaganfall, auch Apoplex oder Hirnschlag genannt, ist ein medizinischer Notfall, der auftritt, wenn die Blutversorgung eines Teils des Gehirns unterbrochen ist. Dies führt dazu, dass das betroffene Gehirngewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird, was innerhalb weniger Minuten zum Absterben von Gehirnzellen führen kann. Dies kann zu plötzlichen neurologischen Ausfällen wie Lähmungen, Sprachstörungen, Gedächtnisverlust und Gleichgewichtsstörungen führen.

MS ist eine chronische Erkrankung, bei der das Immunsystem die Myelinscheiden der Nerven angreift. Dies führt zu Symptomen wie Muskelschwäche, Sehstörungen, Gleichgewichtsproblemen und Müdigkeit. Die Symptome können schubweise oder progressiv auftreten. Da Multiple Sklerose individuell sehr unterschiedliche Auswirkungen haben kann, wird sie auch die „Erkrankung mit den 1000 Gesichtern“ genannt.

 

Amyotrophe Lateralsklerose ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die motorische Nervenzellen betrifft. Typische Symptome sind Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, Sprach- und Schluckstörungen sowie fortschreitende Lähmung. Die kognitiven Fähigkeiten bleiben oft erhalten.

Verletzungen des Rückenmarks können zu teilweiser oder vollständiger Lähmung unterhalb der Verletzungsstelle führen. Dies kann die Bewegungsfähigkeit, Blasen- und Darmkontrolle sowie sexuelle Funktionen beeinträchtigen. Die Schwere hängt vom Ort und Ausmaß der Verletzung ab.

Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe durch den äußeren Ring tritt und auf Nerven drückt. Dies kann zu Rückenschmerzen, Ischias, Taubheitsgefühl und Schwäche in den Gliedmaßen führen.

Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die hauptsächlich Bewegungsstörungen verursacht. Symptome sind Zittern (Tremor), Muskelsteifheit (Rigor), Verlangsamung der Bewegung (Bradykinesie) und Gleichgewichtsstörungen. Später können auch kognitive Beeinträchtigungen auftreten.

Abhängig von der spezifischen Erkrankung können verschiedene medizinische Hilfsmittel und Therapien eingesetzt werden, darunter: 

      • Schlaganfall: Physiotherapie, Ergotherapie, Sprachtherapie, Orthesen zur Stabilisierung und Mobilitätshilfen.
      • MS: Medikamentöse Behandlung, Physiotherapie, Ergotherapie, Hilfsmittel zur Unterstützung der Mobilität.
      • ALS: Atemhilfen, Kommunikationshilfen, Physiotherapie, Orthesen zur Unterstützung der Gliedmaßen.
      • Rückenmarksverletzungen: Rollstühle, Rückenorthesen, Ganzbeinorthesen, Physiotherapie, Rehabilitationstechnologien.
      • Bandscheibenvorfall: Physiotherapie, Schmerztherapie, Rückenorthesen, seltener chirurgische Eingriffe.
      • Parkinson: Medikamente (z.B. Levodopa), Physiotherapie, Ergotherapie, Tremor-unterdrückende Geräte.

 

Einige neurologische Erkrankungen können nicht vollständig verhindert werden, aber ein gesunder Lebensstil kann das Risiko reduzieren. Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, Stressmanagement und der Verzicht auf das Rauchen können das allgemeine Risiko für Schlaganfälle und andere Erkrankungen verringern.

Weitere Unterstützung und Informationen erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt, spezialisierten Neurologen, Physiotherapeuten und Selbsthilfegruppen. Es gibt auch zahlreiche Organisationen und Stiftungen, die sich auf neurologische Erkrankungen spezialisiert haben und wertvolle Ressourcen bieten.

Die Technik schreitet auch im OT-Bereich mit großen Schritten voran – und manche Hilfsmittel ermöglichen Patienten, genau das ebenfalls wieder zu tun:

Eigenständiges (und doch sicher unterstütztes) Gehen wird durch Anzüge wie das „Exopulse“ Mollii-System (insbesondere zur Behandlung von Entspannung von Spastiken und Aktivierung schwacher Muskeln sowie Schmerzlinderung) oder die C-Brace wieder möglich. Hydraulikwiderstände zur Unterstützung der Beugung und Streckung des Knies und ein dynamischer und feinfühliger Bewegungsablauf werden so möglich.

Moderne Orthesen sind eben einfach smarter: Das System KEEOGO beispielsweise ist eine mit KI betriebene Knieorthese, die es Menschen mit neurologischen Erkrankungen ermöglicht, im Alltag frei und sicher zu gehen. Der Patient hat durchgehend die Kontrolle und wird bei Bedarf durch Motoren in den Knien unterstützt. Die KI lernt und passt sich an das Bewegungsmuster des Patienten an.

Erkundigen Sie sich nach unseren modernen Neuro-Orthesen-Versorgungen. Gehen Sie mit der Zeit – wir tun es auch!

 

 

Der Begriff „Neuro-Orthetik“ bezieht sich auf die Verwendung von orthopädischen Hilfsmitteln (Orthesen) zur Unterstützung und Verbesserung der Funktionalität bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Diese Hilfsmittel helfen, die mit den Symptomen einhergehenden Einschränkungen auszugleichen und die Mobilität zu erhöhen.

 

Orthesen können Muskelschwäche kompensieren, Gelenke stabilisieren, das Gleichgewicht verbessern und die Beweglichkeit fördern. Sie werden individuell angepasst, um den spezifischen Bedürfnissen des Patienten – und seines jeweiligen Krankheitsbildes – gerecht zu werden.

Es gibt verschiedene Arten von Orthesen, darunter Fußorthesen (auch Ankle Foot Orthosis (AFO) / Unterschenkelorthese bzw. Knöchel-Fuß-Orthese), Knieorthesen, Rückenorthesen, Schulterorthesen und Handgelenksorthesen. Jede Art von Orthese dient dabei spezifischen Zwecken, wie der Unterstützung von Gelenken, der Verbesserung des Gehens oder der Stabilisierung der Wirbelsäule.

 

Orthesen bieten symptomatische Linderung und unterstützen die Rehabilitation, bieten jedoch keine Heilung für neurologische Erkrankungen. Vielmehr sind sie ein essentieller Teil eines umfassenden Behandlungsplans, der auch Physiotherapie, Medikamente und andere Interventionen umfassen kann.

Orthesen werden von spezialisierten Fachkräften, wie den Orthopädietechnikern im Sanitätshaus Tingelhoff, individuell angepasst. Der Anpassungsprozess umfasst die Bewertung der spezifischen Bedürfnisse des Patienten, die Auswahl der geeigneten Orthese und die Feinabstimmung für optimalen Komfort und Funktionalität.

Ja, Kinder mit neurologischen Erkrankungen können ebenfalls von Orthesen profitieren. Es gibt spezielle Orthesen, die an das Wachstum und die Entwicklungsbedürfnisse von Kindern angepasst sind.

Die Anpassungszeit variiert je nach Person und Art der Orthese. In der Regel dauert es einige Wochen, bis sich der Körper an die Orthese gewöhnt hat. Regelmäßige Kontrollen und Anpassungen können erforderlich sein, um den Tragekomfort zu maximieren.

Orthesen werden in der Regel von Ärzten verordnet und von Orthopädietechnikern angepasst. Die Verwendung und Wirksamkeit der Orthese wird regelmäßig von einem interdisziplinären Team aus Ärzten, Therapeuten und Orthopädietechnikern überwacht.

Ihre Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Orthese, sofern eine medizinische Notwendigkeit vorliegt – diese wird vom behandelnden Arzt festgestellt. Dieser stellt eine Verordnung (Rezept) aus, woraufhin die Krankenkasse sich nach Genehmigung an den Kosten beteiligt. Ein Eigenanteil (i. d. R. maximal 10 Euro) ist vom Patienten zu tragen, der bei Befreiung von der Zuzahlungspflicht entfällt. Eine Garantie für eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse gibt es aber nicht.

Neuro-Orthesen bieten innovative Lösungen zur Unterstützung und Verbesserung motorischer Funktionen bei neurologischen Erkrankungen, indem sie modernste Technik und medizinische Expertise kombinieren.

Eine Neuro-Orthese ist ein spezielles orthopädisches Hilfsmittel, das entwickelt wurde, um die motorischen Funktionen bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen oder Verletzungen zu unterstützen oder zu verbessern. Solche Orthesen werden oft in der Rehabilitation verwendet und können sowohl passive als auch aktive Komponenten enthalten, die auf verschiedene Arten funktionieren. Hier sind die grundlegenden Funktionsweisen einer Neuro-Orthese:

Funktionsweise

Passive Unterstützung:

  • Stabilisierung: Die Orthese stabilisiert das betroffene Gelenk oder die betroffene Gliedmaße und verhindert unerwünschte Bewegungen, die durch Muskelschwäche oder Spastizität verursacht werden können.
  • Positionierung: Sie hält das Gelenk oder die Gliedmaße in einer optimalen Position, um die Muskelaktivität zu unterstützen und die Biomechanik zu verbessern.
  • Druckverteilung: Optimale Verteilung von Druck und Lasten, um Druckstellen und Geschwüre zu vermeiden, insbesondere bei Patienten mit sensorischen Defiziten.

Aktive Unterstützung:

  • Elektrostimulation: Einige Neuro-Orthesen sind mit funktioneller Elektrostimulation (FES) ausgestattet. FES sendet elektrische Impulse an die Muskeln, um deren Kontraktion zu fördern und somit Bewegungen zu unterstützen oder zu initiieren. Dies kann besonders hilfreich bei Fußheberschwäche (Drop Foot) sein.
  • Motorisierte Komponenten: In fortschrittlichen Neuro-Orthesen sind kleine Motoren eingebaut, die Bewegungen unterstützen. Diese Motoren können basierend auf Sensorsignalen aktiviert werden, um bestimmte Bewegungsabläufe zu erleichtern.
  • Sensoren und Feedback-Systeme: Moderne Neuro-Orthesen sind oft mit Sensoren ausgestattet, die Bewegungen und Muskelaktivitäten überwachen. Diese Daten können verwendet werden, um die Unterstützung in Echtzeit anzupassen und dem Patienten Feedback zu geben. Auch eine Energierückgabe durch Carbon kann aktive Unterstützung leisten.

Einsatzgebiete

  • Fußheberschwäche: Bei zum Beispiel Schlaganfallpatienten oder Menschen mit Multipler Sklerose, um das Heben des Fußes während des Gehens zu unterstützen und so das Stolpern zu verhindern.
  • Spastik und Muskeltonusstörungen: Um die Muskelspannung zu regulieren und unkontrollierte Bewegungen zu minimieren.
  • Lähmungen: Bei teilweisen Lähmungen (z.B. nach Rückenmarksverletzungen) zur Wiederherstellung oder Verbesserung der Gehfähigkeit.
  • Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen: Um die Heilung zu unterstützen und die Muskel- und Gelenkfunktion zu verbessern.

Beispiele für Neuro-Orthesen

  • Peroneus-Orthese: Speziell für Patienten mit einer Fußheberschwäche. Hier kann eine funktionelle Elektrostimulation (FES) zum Einsatz kommen, um die Dorsalflexion des Fußes zu unterstützen.
  • Exoskelette: Motorisierte Orthesen, die den gesamten unteren Körper oder Teile davon unterstützen und Patienten mit schweren motorischen Defiziten helfen, wieder zu gehen.
  • Hand- und Armorthesen: Orthesen mit motorischen oder elektrostimulierenden Komponenten zur Unterstützung der Arm- und Handfunktion bei Patienten mit Hemiparese oder anderen motorischen Einschränkungen.

Vorteile

  • Verbesserte Mobilität: Patienten können sich sicherer und unabhängiger bewegen.
  • Muskelrehabilitation: Unterstützung bei der Wiederherstellung und dem Aufbau von Muskelkraft und -funktion.
  • Erhöhte Lebensqualität: Durch die Wiederherstellung grundlegender motorischer Funktionen kann die Lebensqualität deutlich verbessert werden.

Mögliche Herausforderungen

  • Kosten: Hochentwickelte Neuro-Orthesen können teuer sein.
  • Anpassung und Training: Patienten müssen eine Phase der Anpassung und des Trainings durchlaufen, um die Orthese optimal nutzen zu können.
  • Technische Wartung: Motorisierte und elektronische Komponenten erfordern regelmäßige Wartung und gelegentliche Reparaturen.

 

Eine Redressionsorthese ist eine speziell angefertigte Orthese, die dazu dient, Fehlstellungen oder Deformitäten von Gliedmaßen oder Gelenken zu korrigieren oder zu verhindern. Redressionsorthesen gibt es in zahlreichen verschiedenen Formen und für ganz unterschiedliche Körperpartien. Sie werden häufig in der Orthopädie und Rehabilitationsmedizin verwendet, um Gelenke in eine bestimmte Position zu bringen und dort zu halten, um die Muskulatur, Sehnen und Bänder zu dehnen und eine korrekte Ausrichtung zu fördern.

Leichte dynamische Fußheberunterstützung per Orthese

    • der Fuß sollte frei beweglich sein und keine Spastik aufweisen
    • leichte Supination ist korrigierbar

Leichte mittlere Fußheberunterstützung per Orthese

    • Einhändige Anwendung
    • Auf Supination/Pronation kann minimal eingewirkt werden
    • In versch. Schuhmodellen einsetzbar

Dynamische mittlere Fußheberunterstützung per Orthese

    • Voraussetzung: Schnürschuh
    • Guter Einfluss bei leichter Supination/Pronation

Mittlere bis starke Unterstützung der Fußhebung per Carbonorthese

  • Energierückgewinnung durch hohe Flexibilität
  • Fördert Restfunktionen und trägt nicht stark auf
  • Auch als laterale Anlage erhältlich, zum Beispiel bei starkem Knickfuß

Mittlere bis starke Unterstützung der Fußhebung per Carbonorthese

  • Energierückgewinnung durch Carbonfasern
  • Stabil zur Unterstützung auch in der Standphase bis 120 kg

Starke Unterstützung der Fußhebung per Carbonorthese

  • Unterstützt die Kniestreckung durch hohe Stabilität
  • Starke Energierückgewinnung durch hohe Stabilität
  • Auch als laterale Versorgung möglich

Starke Unterstützung der Fußhebung per Carbonorthese mit zusätzlichem Einfluss auf das Knie

  • Einhandbedienung
  • Individuell anpassbar
  • Hohe Stabilität
  • Dynamisches Gangbild durch gezieltes Abrollen
  • Auch bei mittlerer Spastik nutzbar (Flex)

Individuelle Maßanfertigung mit verschiedenen Gelenken

  • Integration eines Innenschuhs möglich bei starker Supination bzw. hoher Instabilität im Sprunggelenk

Elektronisches Fußhebersystem

  • Fußhebung durch die Aktivität der eigenen Muskulatur
  • Gleichzeitiger Trainingseffekt durch Kontraktion der Muskulatur
  • Dynamisches Gangbild
  • Erkennung der Gangphase mittels Gyroskop

Knieorthese zur Reduktion der Hyperextension im Knie

  • Winkeleinstellung und Begrenzungen an den integrierten Gelenken
  • Kreuzzüge in der Kniekehle

 

Ganzbeinversorgungen

  • Individuelle Maßanfertigungen mit verschiedenen Gelenken zur individuellen Versorgung
  • Auch bei geringer/keiner Restfunktion im Kniestrecker
  • Fähigkeit, das Bein nach vorn zu schwingen, sollte vorhanden sein

Elektronisches Oberschenkelsystem für kniestreckende oder kniebeugende Muskulatur

  • In Ergänzung mit dem Unterschenkelsystem oder als Stand-Alone-System
  • Gleichzeitiger Trainingseffekt durch Kontraktion der Muskulatur

 

Schulterversorgungen

  • Reduktion der Sub-Luxation
  • Einhändiges Anlegen möglich
  • Zug geht über den Ellenbogen hinaus, um eine größtmögliche Wirkung nach oben und in die Außenrotation zu erzielen
  • Aussparung für den Ellenbogen
  • Pendelbewegung des Arms im Gang wird ermöglicht

Handlagerung zur Reduktion von Spastiken

  • Positionierung durch Luftpolster leicht möglich
  • Individuell anpassbar
  • Stabilisierung der Flexion in Handgelenk und Fingern

Handlagerung zur Reduktion von Spastiken

  • Individuell anpassbar
  • Stabilisierung der Flexion im Handgelenk und in den Fingern

Versorgungen für Beugekontrakturen

  • Behandlung starker Beugekontrakturen
  • Entlastung der Handinnenfläche
  • Erleichtert die Grundpflege der Handinnenfläche

Weitere Versorgungen können sein: 

  • Handlagerungsschienen
  • CDS-Orthesen (Beispiel: Knieorthese zur dynamischen Redression)
  • Redressionsorthesen / Quengelorthesen (Ziel der Versorgung ist es, das entsprechende Körperteil in eine physiologische Position zu bewegen, um seine Funktion wiederherzustellen)

 

Redressionsorthesen können z. B. für den Ellbogen, die Hand oder den Fuß angefertigt werden, konfektioniert oder als Maßanfertigung, und sind somit perfekt auf den Patienten angepasst.

 

 

 

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