Rund 15% der Weltbevölkerung sind von einer Behinderung betroffen
Heute, am 03.Dezember ist der internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Alleine in Deutschland sind 7,6 Millionen Menschen (Stand: Ende 2015) von einer schweren Behinderung betroffen. Diese Behinderung kann sich physisch und psychisch auswirken.
Wir nehmen den Tag zum Anlass, um auf die Rechte und das gesellschaftliche Leben von Menschen mit einer Behinderung aufmerksam zu machen und Barrierefreiheit in den Vordergrund zu stellen. Immer noch existieren viele Barrieren im Alltag, die den Zugang zu Dienstleistungen, Bildung, dem Verkehrswesen und dem Berufsleben beeinflussen. Menschen mit einem Handicap stoßen immer wieder auf Vorurteile oder eine dieser Barrieren. Um das zu verhindern wurde der Begriff Inklusion geschaffen.
Was bedeutet Inklusion?
Inklusion ist das vollkommene Gegenteil von Ausgrenzung (Exklusion), jeder Mensch hat denselben Stand und dieselben Möglichkeiten, Viele bilden ein Ganzes. Jeder Mensch, mit und ohne Behinderung, kann gleichermaßen an Bildung teilnehmen und hat denselben Zugang zum Arbeitsleben, dem Wohnraum und Freizeitmöglichkeiten. Es ist normal anders zu sein.
Hürden und Vorurteile müssen dazu abgeschafft werden, um die gesamte Umwelt eines Menschen inklusiv zu gestalten. Inklusion steht für Offenheit und Toleranz. Das Leben findet nicht länger nebeneinander sondern miteinander statt. Die Unterschiedlichkeiten führen zum Ziel. 2009 trat in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft, welche wichtige Meilensteine in der Umsetzung von Inklusion festhält. Inklusion funktioniert aber nur, wenn Inklusion gelebt wird und dazu kann jeder beitragen.
Inklusion funktioniert nicht ohne Barrierefreiheit.
Mit Barrieren können keine einheitlichen Zugänge geschaffen werden. Hier sind nicht nur Treppen und enge Türen gemeint, die Rollstuhlfahrern den Zutritt verweigern, sondern ebenso der Zugang zu Gebrauchsgegenständen, Freizeitangeboten und vielem mehr. Hier einige Beispiele, wie Barrierefreiheit in anderen Bereichen umgesetzt werden muss: Neben den baulichen Zugängen, muss die Sprache für jeden verständlich sein oder Vorträge auch für Gehörlose verfolgbar sein durch einen Gebärdensprachendolmetscher. Vor allem im Zeitalter des World Wide Webs sollten Interseiten so gestaltet werden, dass zum Beispiel die Textgröße anpassbar ist.
Dabei bezieht sich Barrierefreiheit nicht grundsätzlich auf Menschen mit einer Behinderung. Ebenso sind Eltern mit Kinderwagen, Kinder, Senioren oder Menschen mit vorrübergehender Mobilitätseinschränkung betroffen. Ebenso Menschen ohne Behinderung können von leichten Zugängen zu Gebäuden, leichter Sprache oder der Kommunikation über Computer profitieren.
Hierbei sollte jeder bedenken, dass statistisch gesehen lediglich 4% aller Behinderung angeboren sind und die meisten Behinderungen im Laufe des Lebens durch Krankheiten oder Unfälle ausgelöst werden. Ebenso ist der Alterungsprozess unabwendbar. Deshalb sollte sich jeder, betroffen oder nicht, für den Abbau von Barrieren stark machen.
Besonders folgende Bereiche sind immer noch von großen Hürden betroffen:
Die Schul- und Arbeitswelt. Es herrscht immer noch keine Chancengleichheit auf Stellen und die Teilhabe am Berufsleben. Die Vielfalt in Unternehmen ist ausbaufähig. Das Wohnen und vor allem selbstbestimmtes Leben sind ein großer Aspekt zur Inklusion. Dazu gehören unter anderem Freizeitaktivitäten wie, Filme und Theaterstücke für Gehörlose. Ebenso fällt der Stadtplanung ein großes Stück Verantwortung zu, es geht um hürdenlose Stadtplanung. Dazu zählen unter anderem abgesenkte Bordsteinkanten, die Oberflächenstruktur und Rampen sowie Aufzüge sowie Leitsysteme und piepende Ampeln für sehbehinderte Menschen.
An diesen Faktoren wird kontinuierlich gearbeitet und der Fortschritt ist erkennbar, doch die Gesellschaft muss diesen Fortschritt selbst mit voran tragen. Die Barrieren müssen nicht allein in der Gesellschaft, sondern vor allem in den Köpfen der Menschen abgebaut werden.
Fotowettbewerb: Gut drauf mit Handicap
Dazu haben wir uns etwas für 2017 überlegt, wir starten einen Fotowettbewerb unter dem Motto „Gut drauf mit Handicap“ und suchen dazu Eure Bilder, die Euch in Alltagssituationen aus Urlauben, von der Arbeit oder aus dem Kindergarten zeigen.