24h Betreuung – Osteuropäische Pflegekräfte
Osteuropäische Pflegekräfte. Wenn Sie selbst oder einer Ihrer Angehörigen nicht mehr alleine zurechtkommen bei der Pflege, gibt es Möglichkeiten zur Unterstützung. In den meisten Fällen kann die Familie jedoch den angemessenen Versorgungs- und Pflegeaufwand zu Hause alleine aufgrund von Zeit- und Erfahrungsmangel nicht gewährleisten. Die 24 Stunden Betreuung stellt eine optimale Option dar. Sie gehört zu den Pflegeformen, die der zu pflegenden Person es ermöglicht, weiterhin im eigenen zu Hause zu leben und in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben. Dabei werden Sie rund um die Uhr von einer Betreuungsperson versorgt. Zum Leistungsspektrum des Pflegedienstes gehören hauswirtschaftliche Versorgung wie Kochen, Putzen, Waschen und die Betreuung und Unterhaltung der zu pflegenden Person. Durch grundpflegerische Tätigkeiten werden Sie bei fast allen Alltagshandlungen unterstützt: Körperpflege, Nahrungsaufnahme, Mobilisation. Therapeutische oder pflegebezogene Verrichtungen, wie z.B. das Verabreichen von Medikamenten oder das Anlegen von Verbänden, dürfen nicht übernommen werden. Normalerweise wohnt die Betreuungsperson gemeinsam mit der zu behandelnden Person zusammen. Nach 3-4 Monaten Arbeitszeit nimmt sich die Pflegekraft eine mehrwöchige Auszeit und wird in der Zeit von einer anderen Person vertreten.
Eine Möglichkeit der 24 Stunden Betreuung bietet die Betreuung durch einen zugelassenen deutschen Pflegedienst. Diese Rundum-Versorgung ist aus finanziellen Gründen für viele Familien nicht möglich. Deshalb liegt seit einiger Zeit die Anstellung osteuropäischer Pflege- und Betreuungskräfte im Trend.
Aufgrund der Arbeitnehmerfreizügigkeit, Dienstleistungsfreiheit und EU-Osterweiterung ist es seit Mai 2011 möglich, Personen aus osteuropäischen Ländern (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, der Slowakei, Slowenien und Ungarn) in einem deutschen Haushalt einzustellen. In der Verbindung mit der Einstellung wird ein ordnungsgemäßer Arbeitsvertrag abgeschlossen, der sich an die Vorschriften des Arbeitsschutzes halten muss.
Die deutschen Mindestarbeitsbedingungen:
- Die tägliche Arbeitszeit von 8 Stunden darf nicht überschritten werden.
- Die Arbeitszeit pro Woche ist auf ein Maximum von 48 Stunden beschränkt.
- Der Lohn muss sich an den branchenüblichen Löhnen orientieren.
- Bei Selbsteinstellung gilt gesetzlicher Mindestlohn von 8,84€.
Je besser die Deutschkenntnisse einer ausländischen Helferin sind, desto schneller und einfacher kann sich eine freundliche, wertschätzende Beziehung entwickeln. Gemeinsame Interessen und Vorlieben fördern ebenfalls eine gute Beziehung. Hierfür wäre ein vorzeitiges ausführliches Gespräch oder Probearbeiten von Vorteil.
Verschiedene Möglichkeiten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine osteuropäische Pflegekraft zu engagieren. Zum einen können Sie als Auftraggeber agieren und stellen einen Antrag bei einer Agentur, die für Sie ein passenden Pfleger/-in vermittelt. Zum anderen können Sie die Pflegkraft aus Osteuropa anmelden und als Arbeitgeber anstellen. Wenn Sie eine Pflegekraft anmelden und selbst beschäftigen, kommen zu den Lohnkosten Sozialversicherungsbeiträge und Steuern hinzu. Die Kosten für haushaltsnahen Dienstleistungen einschließlich Pflegeleistungen sind für den Betreuungsbedürftigen bis zu 4.000 Euro pro Jahr steuerlich absetzbar.
Je nach Anbieter, der Angebotsform oder der Pflegestufe des Pflegebedürftigen, unterscheiden sich die Preise enorm. Ein deutscher Pflegedienst fordert im Durschnitt zwischen 4.500 und 6.000 Euro im Monat. Davon wird ein Teil durch die Pflegesachleistung der Pflegekasse übernommen, wenn die oder der Pflegebedürftige eine Pflegestufe hat. Die Kosten für eine Pflege- oder Betreuungskraft aus Osteuropa liegen bei 2.000 bis 3.500 Euro im Monat. Hierbei setzen sich die Kosten aus den Lohnkosten, den Aufwendungen für Unterkunft und Verpflegung, Fahrtkosten sowie eventuell Gebühren der Vermittlungsagentur und des Entsendeunternehmens zusammen. Eine Teilkostenübernahme seitens der Pflegekasse ist hier ebenso möglich.
Für die Wahl der richtigen 24 Stunden Betreuung sollten Sie sich Zeit nehmen. Es wäre außerdem von Vorteil wenn Sie sich mit der Pflegekraft verstehen – sowohl sprachlich als auch menschlich. Es ist wichtig, dass Sie sich oder Ihr/e Angehörige/r wohlfühlt und eine kompetente Versorgung erfährt. Um einen Vergleich zu haben, können Sie sich vorab bei Ärzten informieren und anderen Betroffenen nach ihren Erfahrungen fragen.