Osteoporose

Osteoporose

Knochen werden brüchig

Osteoporose wird auch Knochenschwund genannt. Der Name stammt aus dem Griechischen, „Osteo“ bedeutet Knochen  und „poro“ bedeutet löchrig – sinngemäß übersetzt zu löchriger Knochen. Es ist eine Erkrankung des Skeletts. Diese Krankheit führt zu einem verlangsamten Knochenstoffwechsel. Mit der Zeit verschwindet die stabile Knochenstruktur, die Knochen werden porös und brechen schneller als bei gesunden Menschen. In schlimmen Fällen führt bereits die Muskelanspannung im Schlaf zu Knochenbrüchen. Als Folge von schwerer Osteoporose wird man bettlägerig.

Menschliche Knochen bestehen aus:

  • 20% Wasser
  • 25% organische Bestandteile, wie Knochenzellen, Knochenknorpel, diese bestehen aus Proteinen, halten den Knochen weich und sorgen für die Elastizität des Knochens.
  • 55% anorganische Bestandteile, sind Salze, vor allem Calciumphosphat, -Karbonat, -Fluorid, -Chlorid und Magnesiumphosphat, diese sorgen für die Festigkeit und Stabilität der Knochen.

Etwa 206 verschiedene Knochen besitzt ein Erwachsener. Die Zahl schwankt etwas, da jeder Mensch ein individuelles Skelett hat.
Der kleinste Knochen des Menschen befindet sich im Ohr, der Steigbügel im Innenohr. Der längste und zugleich schwerste Knochen ist der Oberschenkelknochen.

Es gibt bestimmte Zellen, die sich um unsere Knochen kümmern, unter anderem die Osteoblasten und die Osteoklasten. Die Zwei stehen in einem Gleichgewicht. In Zusammenarbeit schaffen sie es, unser Skelett immer wieder zu erneuern. Dazu braucht unser Körper Calciumphosphat. Die Osteoblasten sind unsere Knochenbauer, sie sind für den Aufbau der Knochen zuständig. Die Osteoklasten hingegen bauen unsere Knochen ab.
Bis zu einem bestimmten Alter baut sich die Knochenmasse  auf, meist bis zum 30. oder 40. Lebensjahr. Danach baut der Körper die Masse natürlich wieder ab. Bei Osteoporose-Patienten geht der Abbau deutlich über das natürliche Maß hinaus. Wodurch das Gleichgewicht auseinander gebracht wird. Die Osteoklasten beherrschen die Knochen und sorgen dafür, dass diese brüchig werden. Die Abbauprozesse überwiegen. Der Knochenmineralgehalt wird vermindert, die Knochen enthalten zu wenig Calcium und die Knochenstruktur verändert sich. Das führt dazu, dass das gesamte Skelett instabil wird, das Risiko einer Fraktur enorm steigt und Schmerzen entstehen. Oftmals brechen die Oberschenkelhals-, Armknochen und die Wirbelkörper.

Etwa 6,5 Millionen Frauen und 1,3 Millionen Männer leiden in Deutschland an Osteoporose und jedes Jahr gibt es schätzungsweise 885.000 Neuerkrankungen.

Risiko

Das Risiko an einer Osteoporose zu erkranken ist bei Frauen deutlich höher als bei Männern. Frauen besitzen generell feinere Knochen und die Wechseljahre, mit dem dadurch bedingtem Hormonwechsel, sind häufig ein Auslöser für Osteoporose. Denn vor dem Hormonwechsel produzieren Frauen das Hormon Östrogen, welches die Calciumaufnahme der Knochen fördert. Hauptsächlich wird es in den Eierstöcken produziert. Nach den Wechseljahren stellen die Eierstöcke ihre Funktionen immer mehr ein und dementsprechend wird auch kein weiteres Östrogen hergestellt. Dieser Östrogenmangel führt dazu, dass die Calciumaufnahme der Knochen gehemmt wird und sie so ihre Stabilität verlieren. Frauen leiden häufig ab dem 45. Lebensjahr und Männer ab dem 55. Lebensjahr an Osteoporose.

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Osteoporose:

  • Die primäre Osteoporose: dabei ist die Osteoporose die Haupterkrankung
  • Die sekundäre Osteoporose: hierbei ist die Osteoporose lediglich eine Folgeerkrankung von zum Beispiel einer Aufnahmestörung von Calcium und Vitamin D, einer Krebsbehandlung Chemo-Therapie, einer entzündliche Behandlungen oder Rheuma, Asthma.

Ursache

Die Ursache für eine Erkrankung kann sehr unterschiedlich sein. Das Alter und das Geschlecht spielen eine Rolle, hormonelle Fehlregulationen oder andere Erkrankungen stellen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko da und durch langfristige Medikamenteneinnahme (Hormonblocker, Chemo-Therapie, Blutverdünnungsmittel und Kortison) steigt ebenfalls das Risiko.
Aber auch der Lebensstil kann eine Erkrankung begünstigen. Schlechte Ernährung und der Konsum von Genussmitteln, wie Tabak und Alkohol führt häufig zu einer Osteoporose. Zudem brauchen die Knochen Belastung um sich aufzubauen. Wir belasten unsere Knochen bei Bewegung, also fördert ein aktiver und bewegter Lebensstil den Aufbau von Knochenmasse und zu wenig Bewegung verhindert den Aufbau von Knochenmasse und kann zu Osteoporose führen.

Es gibt bestimmte Lebensmittel, die uns bei unserem Knochenaufbau unterstützen und jene, die dem entgegen wirken. Eine hochwertige Ernährung mit einem guten Anteil an Vitamin D, Vitamin K (aus grünem Blattgemüse und grünem Kohl) und Calcium stärkt unsere Knochen. Milch, Broccoli, Hartkäse und Kohl sind reich an Calcium, sie sind so wie Fisch, welcher viel Vitamin D beinhaltet, die „Knochenkräftiger“. Unser Körper produziert selbst eine Vorstufe von Vitamin D, das Vitamin D3. Die Sonne hilft, dass aus dem körpereigenen Dehydrocholesterol das Vitamin D3 entsteht. Deswegen sollte man versuchen sich häufig im Freien, in der Sonne aufzuhalten, denn das ist gesund. Mineralwasser ist ebenfalls ein guter Träger von Calcium, allerdings sollte drauf geachtet werden, dass mindestens 500 mg/l Calcium vorhanden sind. „Knochenschurken“ hingegen sind Phosphate und Oxalsäuren, sie rauben unsere Knochenmasse. Diese stecken in den unterschiedlichsten Lebensmitteln, wie Cola, Wurstwaren, Vollkorn, Rhabarber und Kaffee.

Osteoporose entwickelt sich meist schleichend und verläuft jahrelang ohne Symptome. Gut daran ist, dass Betroffene lange Zeit beschwerdefrei sind, schlecht ist, dass man die Krankheit erst behandelt, wenn sie ausgebrochen ist und nicht präventiv gegen das Fortschreiten einwirken kann. Auf sich aufmerksam macht die Osteoporose meist durch „spontane“ Knochenbrüche ohne ersichtlichen Grund.

Diagnostik

Um eine Osteoporose zu diagnostizieren wird eine Knochendichtemessung durchgeführt. Meist ist die Diagnose eine Ausschlussdiagnose, wenn anderen die Knochen oder das Skelett betreffende Krankheiten ausgeschlossen werden können.

Ein typisches Bild einer Osteoporose Patientin ist eine ältere Dame mit „Witwenbuckel“. Diese alte Bezeichnung beschreibt die Hauptgruppe der Osteoporose-Patienten, ältere Frauen, die ihren Mann überlebt haben und durch die sehr vorangeschrittene Krankheit gekrümmt laufen müssen.
Durch zahlreiche Wirbelbrüche sacken die Wirbel in sich zusammen, die Folge ist ein Rundrücken oder Buckel. Kurzatmigkeit, Sodbrennen, Rückenschmerzen und eine wesentliche Verringerung der Körpergröße treten dadurch auf.

Steht die Diagnose fest, wird eine angemessene Therapie veranlasst. Meist durch Medikamente und Bewegung. Bewegung stärkt die Knochen, wenn man diese Bewegung noch mit der Aufnahme von Vitamin D aus den Sonnenstrahlen kombiniert, beugt man einer Osteoporose vor.

In der Infografik finden Sie abschließend eine kurze Zusammenfassung zur Osteoporose.

Infografik Osteoporose
Infografik Osteoporose
Skip to content