30.03.2015 – Internationaler Inkontinenztag
Im Sanitätshaus Tingelhoff versorgen wir, in unserer Home-Care- Abteilung, viele Menschen die an Inkontinenz leiden mit Produkten, die dazu beitragen den Betroffenen ein weitaus normales Leben zu ermöglichen.
Doch was ist eigentlich eine Inkontinenz und wer ist Betroffen?
Zum Begriff:
Kontinenz ist die Fähigkeit, willkürlich und zur passenden Zeit an einem geeigneten Ort die Blase zu entleeren. (Royle und Walsh zit. in Getliffe & Dolman 1997)
Inkontinenz ist somit die mangelnde Fähigkeit die Blasen-und Darmfunktion zu kontrollieren. Somit kommt es zu unwillkürlichen Abgang von Urin oder Stuhlgang.
In Deutschland sind ca. 5-8 Millionen Menschen betroffen, wobei die tatsächlichen Zahlen wahrscheinlich deutlich höher liegen, da dieses immer noch ein Tabuthema ist und sich viele Menschen nicht in ärztliche Behandlung begeben. Auch die weit verbreitete Ansicht, dass nur alte Menschen von einer Inkontinenz betroffen sind, ist falsch. Sie kann sich durch alle Altersschichten ziehen und sollte in jeden Fall ärztlich abgeklärt werden.
Es gibt verschiedene Formen und Abstufungen der Urin- und der Stuhlinkontinenz. So ist z.B. der unwillkürliche Verlust von Urin beim Niesen, Lachen, Husten oder Heben und Tragen schwerer Gegenstände bereits eine Form der Inkontinenz. Diese Form liegt besonders häufig bei Frauen vor, da durch Schwangerschaften und hormonellen Umstellungen der Beckenboden, der für die Kontinenz eine wichtige Rolle spielt, geschwächt sein kann. Man spricht hier von einer Belastungsinkontinenz.
Ein vermehrter Harndrang mit dem Gefühl den Urin nicht mehr halten zu können, deutet auch auf eine Form hin. Als Ursachen könnte hier beispielsweise eine Blasenentzündung vorliegen. Möglicherweise können hier auch andere Gründe ausschlaggebend sein. Diese Form wird Dranginkontinenz bezeichnet.
Vermehrtes nächtliches Wasserlassen (über 2x / Nacht) ohne eine erhöhte Zufuhr von Flüssigkeit ist eine weitere Form der Inkontinenz und tritt häufig im Alter auf und kann wie bei den anderen Formen verschiedene Ursachen haben.
Des Weiteren sind Mischformen möglich.
Die Stuhlinkontinenz ist nicht so weit verbreitet, wie die Urininkontinenz. Eine Stuhlinkontinenz kann zusammen mit einer Urininkontinenz einhergehen, tritt aber durchaus auch alleine auf und kann ebenso verschiedene Gründe haben wie z.B. die Schädigung des Schließmuskels oder eine Schwäche des Beckenbodens.
Egal unter welcher Form der Inkontinenz man leidet, sollte immer ein Arzt hinzugezogen werden, um möglichst gute Chancen auf Heilung oder Linderung zu haben. Des Weiteren gibt es Kontinenzzentren, die auf die Behandlung der Inkontinenz spezialisiert sind und an die Betroffene sich wenden können.
Ebenfalls gibt es verschiedene Selbsthilfegruppen zu diesem Thema bei dem sich Betroffene austauschen und Rat holen können.
Für weitere Fragen steht Ihnen das Team der Home-Care-Abteilung gerne zur Verfügung.