Die Ernährungssonde – wenn die Nahrungsaufnahme unterstützt werden muss
Für Menschen, die aus verschiedenen Gründen, nicht mehr in der Lage sind ausreichend Nahrung und/oder Flüssigkeit zu sich zu nehmen, besteht die Möglichkeit der Sondenernährung. Dabei ist Sondennahrung eine flüssige Nahrung. Das bedeutet es wird eine Ernährungssonde entweder durch die Nase (eher kurzfristig) oder durch die Bauchdecke (längerfristige Anlage) im Magen oder Dünndarm platziert, worüber dann im weiteren Verlauf die Sondenkost, welche alle Lebensnotwendigen Eiweiße Kohlenhydrate, Fette, Vitamine und Spurenelemente liefert, verabreicht werden kann.
PEG-Sonde
Die häufigste Magensonde wird Perkutane-Endoskopische-Gastrostomie– Sonde kurz PEG- Sonde genannt. Sie wird operativ gelegt, verbleibt dauerhaft zur Ernährung im Magen liegen und ist hier mit einer Halteplatte fixiert. Eine Möglichkeit der Dünndarmsonde wird Perkutane-Endoskopische-Jejunostomie-Sonde (PEJ-Sonde) und wird wie die PEG-Sonde zur dauerhaften Ernährung operativ angelegt. Der Unterschied zur PEG-Sonde ist dass die PEJ-Sonde nicht im Magen sondern im Dünndarm liegt. Dieses muss bei der Laufgeschwindigkeit der Sondenkost beachtet werden. Die Sondenkost gibt es in verschiedenen Sorten und Zusammensetzungen. Welche Sondenkost benötigt wird, wird individuell für sie mit dem Hausarzt abgestimmt.
Täglicher Umgang mit Sonden
Im Folgenden gehen wir auf den täglichen Umgang mit PEG- und PEJ-Ernährungssonden ein.
Beim täglichen Umgang mit einer Ernährungssonde (PEG, PEJ) gibt es einige wichtige Aspekte, die es zu beachten gilt. Die Hygiene spielt eine große Rolle im Umgang mit der Sondenkost. Deshalb achten Sie bei dem Kontakt mit Sondenkost auf eine sorgfältige Händehygiene.
Achten Sie darauf dass die Sondenkost immer Zimmertemperatur hat. Sondenkost sollte nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen, da dieses zu Unverträglichkeiten führen kann.
Um eine Verstopfung der Sonde vorzubeugen, spülen Sie die Sonde vor dem Anschluss und nach dem Entfernen des Überleitsystems mit 30-50ml Wasser durch. Bei der Nahrung ist es wichtig, dass Sie darauf achten, dass sich auch die festen Bestandteile im Beutel oder in der Flasche vom Boden lösen. Dies gelingt Ihnen, indem Sie die Sondenkost vorsichtig schütteln und im Anschluss aufhängen. Schrauben Sie das Überleitsystem fest an und befüllen Sie den Schlauch mit der Sondenkost. Danach schließen Sie den Schlauch an den Adapter der Sonde an. Regulieren Sie entweder die Tropfgeschwindigkeit bei Schwerkraftsystemen mit Hilfe der Rollenklemme und passen Sie sie an den vorgegebenen Bedarf an oder Sie kontrollieren die Tropfgeschwindigkeit an der Laufrate an der Ernährungspumpe und stellen sie, wenn notwendig, neu ein.
Alle drei Tage ist ein Verbandswechsel erforderlich anfangs evtl. auch öfter. Nach entfernen des alten Verbandes soll die Einstichstelle gereinigt und die Sonde langsam gedreht, in Richtung der Bauchdecke vorgeschoben und dann langsam bis zum Widerstand zurückgezogen werden. So ist ein Anwachsen der Sonde verhindert.
Nach Gebrauch der Blaseninjektion zum Spülen oder zur Medikamentengabe, sollten Sie beachten, den Stempel aus der Spritze heraus zu ziehen und dann beide Teile unter fließendem Wasser abzuwaschen. Danach lassen Sie beide Teile in einem sauberen Becher oder Wasserglas trocknen.
Es ist erforderlich die Überleitsysteme täglich und die Hydrobags alle vier Tage zu wechseln.
Falls eine Flüssigkeitseinnahme notwendig ist, verabreichen Sie stilles Mineralwasser. Dieses enthält deutlich mehr Elektrolyte und beugt somit einen Elektrolytmangel vor. Beachten Sie dabei, dass die verabreichte Flüssigkeit Zimmertemperatur hat.
Die Wechselintervalle
Im Folgenden haben wir für Sie nochmal die Wechselintervalle zusammengefasst:
- PEG/ PEJ- Verbandwechsel: alle 2-3 Tage (Und bei Bedarf)
- Überleitsysteme: täglich
- Hydrobags: alle 4 Tage
- Blasenspritzen: 1 mal wöchentlich
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