Diabetes mellitus – Volkskrankheit Zucker. Honigsüßer Durchfluss
Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die den Menschen bereits seit vielen tausend Jahren begleitet. Man fand Aufzeichnungen in Ägypten, die bereits 3500 Jahre alt sind und 1550 v. Chr. beschrieb ein griechischer Arzt das Phänomen der Zuckerkrankheit.
Honigsüßer Durchfluss ist eine alte Beschreibung, die das offensichtliche beschreibt. Denn es wird viel Zucker über den Urin ausgeschieden, wodurch dieser sehr süßlich wird. Bereits im 17. Jahrhundert erkannte Thomas Willis, ein Mediziner, diesen Zusammenhang. Er diagnostizierte Diabetes, in dem er Urin auf einen Ameisenhaufen schüttete. Denn die Ameisen reagieren auf die Süße. Wenn diese auf den Urin angesprungen sind, dann hat sich für ihn die Diagnose bestätigt.
Zucker ist der Energielieferant des menschlichen Körpers, er ist lebensnotwendig für uns. Der Überbegriff der Zuckersorten in unseren Lebensmitteln ist Kohlenhydrat. Wir Menschen nehmen diesen über die Nahrung auf und zerlegen ihn im Magen zu Glucose. Glucose könnte man als Kraftstoff des Körpers bezeichnen. Unser Gehirn gewinnt aus Glucose Energie. Für diese Energie gibt es auch Regulierungen, diese werden vom Insulin vorgenommen, denn ein zu hoher Blutzuckerwert schadet uns.
Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse, Pankreas, nach der Nahrungsaufnahme produziert, um den Zucker abzubauen und die Zellen zu versorgen. Hierbei ist Insulin der Schlüssel, wodurch sich Zucker an die Rezeptoren in den Muskeln binden kann. Dadurch werden Kanäle geöffnet, die Glucose in die Zellen schleusen, um diese bei Bewegung zu verbrauchen. Ohne Insulin kann dieser Prozess nicht ablaufen, die Tür bleibt ohne Schlüssel zu. Bei Diabetes wird entweder zu wenig Insulin produziert, so dass zu viel Zucker übrig bleibt, oder die Rezeptoren des Insulins sind defekt.
Die Folge von Diabetes ist Hyperglykämie (Hyper– zu viel Gly– Zucker Kämie– im Blut).
Formen von Diabetes
Es gibt zwei Formen von Diabetes:
- Typ I:
Hier ist die Bauchspeicheldrüse die Schwachstelle. Es ist eine Autoimmunerkrankung. Der Körper kann nicht ausreichend Insulin zur Verfügung stellen, denn er zerstört die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Als Folge kann nicht genug Zucker in die Zellen geschleust werden und bleibt in den Blutgefäßen, wodurch sich der Blutzuckerspiegel erhöht. –häufig betroffen sind Jugendliche- - Typ II:
Die Zellenoberfläche des Insulins ist verändert und daher ist die Wirkungsweise geschwächt, der Zucker gelangt nicht in die Zellen und verbleibt im Blut – auch hier ist die Folge ein zu hoher Blutzuckerspiegel. –tritt meist ab dem 40. Lebensjahr auf-
In Deutschland sind circa 6 Millionen Menschen von Diabetes betroffen, davon nur 5% von Typ I und 95% leiden unter Typ II. Zudem meinen Experten, dass es eine sehr hohe Dunkelziffer von Diabeteserkrankten gibt. Diabetes wird oftmals unterschätzt und zu selten diagnostiziert. Viele sehen es noch als Tabu-Krankheit an, da man früher glaubte, Diabetes-Patienten seien auf Grund ihres Lebensstils und der ungesunden Ernährung selbst schuld an der Erkrankung.
Genau so hält sich auch das Gerücht, man dürfte als Diabetes-Patient keine Süßigkeiten mehr essen.
Es gibt Diabetes auch in verschiedenen Formen, Frauen können Diabetes während der Schwangerschaft entwickeln und auch ein voran geschrittenes Alter erhöht das Risiko an Diabetes zu erkranken, diese Form nennt man dann Altersdiabetes.
Die Zuckerkrankheit kann unbehandelt fatale Folgen haben:
Die Konsequenzen reichen von Gefäßerkrankungen und Beeinträchtigungen der Nervenbahnen über ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko bis hin zu Nierenversagen, Blindheit und Amputationen von Gliedmaßen.
Die Zuckerkrankheit kann irreparable Schäden verursachen, ist aber präventiv gut zu behandeln.
Dem Körper muss Insulin zugeführt werden um ihn beim Abbau des Zuckers zu unterstützten, zudem fördert Bewegung und gesunde Ernährung einen positiven Verlauf der Krankheit.