Schlaganfallhilfe

Diagnose: Schlaganfall - und dann?

Nach einem Schlaganfall ist guter Rat oft teuer: Immerhin geht er im schlimmsten Fall mit verheerenden, lebensverändernden Folgen einer.

In Deutschland erleiden jährlich an die 270.000
Menschen einen Schlaganfall (ca. 70.000 davon sind wiederholte Schlaganfälle) – das ist etwa jeder 500. Bundesbürger. Er ist die dritthäufigste Todesursache und häufigste Ursache für bleibende Behinderungen im Erwachsenenalter.
Zwar bleibt der Schlaganfall eine Erkrankung des höheren Lebensalters, viele Betroffene sind jedoch im erwerbsfähigen Alter. Auch ein mehrfaches Erleiden eines Schlaganfalls ist möglich. Ungeachtet seiner Ursache ist bei einem Schlaganfall die schnellstmögliche Herbeiführung medizinischer Hilfe ausschlaggebend für die Überlebenschancen und die bestmögliche Regeneration.

Nicht immer muss ein Schlaganfall aber gleich das Aus für eine selbstbestimmte Lebensführung bedeuten und selbst bei einer schweren Form kann man mit Therapie und den richtigen Hilfsmitteln heute eine Menge erreichen, Mobilität und Teilhabe ermöglichen und Lebensqualität zurückgewinnen. Rund 40 % aller Betroffenen können bei einer guten Nachsorge in das Berufsleben zurückkehren.

Für die Schlaganfallversorgung ist der Einsatz von Hilfsmitteln essenziell – sowohl für die Rehabilitation an sich als auch für die allgemeine Bewältigung des Alltags! Viele alltägliche Tätigkeiten und vermeintlich simple Handgriffe, die einst selbstverständlich waren, sind für Betroffene oft gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt möglich. Hilfsmittel tragen hier dazu bei, im häuslichen Umfeld selbstständiger und besser zurechtzukommen.

Auch Pflegekräfte und pflegende Angehörige können sich durch Hilfsmittel eine Menge Arbeit abnehmen lassen. Hilfsmittel aus den Bereichen Mobilität, Orthopädie, Pflege oder Kommunikation helfen zudem dabei, Fähigkeiten im Zuge der Reha zurückzugewinnen und selbstbestimmter zu leben.

Unsere Expertise - zertifiziert von der DSH

Mehrere unserer Mitarbeiter haben eine Schulung durch die Deutsche Schlaganfall-Hilfe (DSH) erhalten. Seither sind wir mit unserem zentralen Standort Am Zehnthof in Dortmund erfolgreich mit dem Qualitätssiegel „Hilfsmittelberatung nach Schlaganfall“ zertifiziert.

Dieses Siegel kennzeichnet unser Haus als anerkanntes Unternehmen in der Therapie und Versorgung von Schlaganfallpatienten und neurologischen Erkrankungen.

Mit dem Expertenwissen aus 6 Fachbereichen stehen wir Ihnen beratend zur Seite:

Dabei sind wir langfristig Ihr zentraler Ansprechpartner, angefangen bei der vorausschauenden Planung Ihrer Versorgung über die Unterstützung beim Ausfüllen von Bewilligungsanträgen bis hin zu Rezeptvorschlägen für behandelnde Ärzte.
So erhalten Sie Top-Beratung aus einer Hand – immer kompetent, immer vertrauensvoll!

Siegel der Deutschen Schlaganfall Hilfe

Wir sind zertifiziert für die Hilfsmittelberatung nach Schlaganfall durch die DSH!

Unsere Fachberater stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Unser Versorgungsablauf

Unser Versorgungsprozess für Schlaganfallbetroffene beginnt mit dem Erstkontakt: Eine Anfrage erreicht uns entweder durch ein Rezept, telefonisch, über Therapeuten, Ärzte oder Angehörige.

Nach dem Eingang der Anfrage nehmen wir Kontakt auf und vereinbaren entweder einen Hausbesuch oder einen Termin bei uns vor Ort. Gemeinsam mit dem Patienten füllen wir einen Anamnesebogen aus und ermitteln abteilungsübergreifend, welche Versorgungen benötigt werden.

Im nächsten Schritt leiten wir den Fall an die entsprechenden Fachabteilungen im
Haus weiter. Anschließend wird ein neuer Beratungstermin vereinbart, um mit der Versorgung zu beginnen. In einem ausführlichen Gespräch klären wir, wofür die Versorgung benötigt wird, wie häufig sie benötigt wird und ob die Anwendbarkeit alleine oder mit Hilfe gegeben ist. Wir testen verschiedene Hilfsmittel und entscheiden gemeinsam, welche Versorgung die richtige ist. Bei Bedarf händigen wir einen Rezeptvorschlag aus und bitten darum, das Rezept zu besorgen. Dabei achten wir stets darauf, die Beratung individuell an die Bedürfnisse und Ausprägungen des Patienten anzupassen.

Falls nötig, schreiben wir ein Kostenvoranschreiben für die Krankenkassen und beantragen die Versorgung. Bei einer Ablehnung bieten wir weitere Unterstützung an und suchen gemeinsam nach einer alternativen Versorgung, die von der Krankenkasse übernommen wird.

Sobald die Versorgung festgelegt ist, erklären wir die genaue Handhabung des Hilfsmittels und üben diese mehrfach mit dem Patienten und/oder den Angehörigen, um die korrekte Nutzung zu gewährleisten. Im Abschlussgespräch klären wir schließlich noch die letzten offenen Fragen.

Die Nachsorge umfasst eine Zufriedenheitsabfrage, die wir nach 6 Monaten telefonisch durchführen und die Ergebnisse in unseren Kundenstammdaten dokumentieren. Wenn alles in Ordnung ist, fragen wir nach 12 Monaten erneut nach. Bei Problemen leiten wir den Fall an die entsprechende Abteilung zur Klärung weiter.

 

Unser Ziel ist es, den gesamten Prozess individuell und auf die spezifischen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt zu gestalten. Ihre Zufriedenheit und eine bestmögliche Versorgung stehen für uns an erster Stelle.

 

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Häufig gestellte Fragen

Willkommen in unserem FAQ-Bereich rund um die Diagnose Schlaganfall. Dieser FAQ-Bereich soll Ihnen erste Informationen rund um das Thema Schlaganfall bieten.

Beachten Sie aber bitte: Bei weiteren Fragen oder spezifischen Anliegen sollten Sie immer einen Arzt oder einen spezialisierten Fachmann konsultieren! Für Fragen rund um eine neuro-orthopädische Versorgung stehen unsere Orthopädietechniker für eine Beratung zur Verfügung.

Ein Schlaganfall, auch Apoplex, Apoplexie, Hirnschlag oder Insult genannt, ist eine plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns. Er tritt auf, wenn die Blutversorgung eines Teils des Gehirns plötzlich unterbrochen ist. Dies kann entweder durch einen Verschluss eines Blutgefäßes (ischämischer Schlaganfall) oder durch das Platzen/ Einreißen eines Blutgefäßes (hämorrhagischer Schlaganfall) verursacht werden. Dies führt dazu, dass Gehirnzellen beschädigt oder zerstört werden. Ein Schlaganfall ist immer ein medizinischer Notfall, da die durch ihn verursachten Schäden oft irreversibel sind und definitiv eine schnellstmögliche Behandlung erfordern, um die Folgen zu minimieren.

Wir unterscheiden zunächst einmal zwischen dem ischämischen Schlaganfall und dem hämorrhagischen Schlaganfall. Diese beiden Haupttypen des Schlaganfalles weisen unterschiedliche Ursachen auf.

Der ischämische Schlaganfall wird durch einen Verschluss einer Arterie, die das Gehirn mit Blut versorgt, verursacht. Die Verstopfung kann durch ein Blutgerinnsel entstehen, das sich entweder im Gehirn selbst oder an anderer Stelle im Körper gebildet hat und dann ins Gehirn wandert. Dieser Typ macht etwa 85 % aller Schlaganfälle aus.

Der hämorrhagische Schlaganfall tritt auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn platzt oder reißt, was zu Blutungen in oder um das Gehirn führt. Diese Blutungen können durch verschiedene Faktoren wie Bluthochdruck, Aneurysmen oder Gefäßfehlbildungen verursacht werden.

Ein Schlaganfall kann anhand verschiedener Symptome festgestellt werden. Die Symptome können plötzlich auftreten und beinhalten:

  • Plötzliche Schwäche oder Taubheit im Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einer Körperseite
  • Verwirrtheit, Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen von Sprache
  • Sehprobleme in einem oder beiden Augen
  • Plötzliche Schwierigkeiten beim Gehen, Schwindel, Verlust des Gleichgewichts oder Koordination
  • Starke Kopfschmerzen ohne bekannte Ursache

Die sogenannte FAST-Methode hilft bei der schnellen Erkennung eines Schlaganfalls. Sie ist nach den Anfangsbuchstaben des Akronyms „FAST“ benannt. Diese Buchstaben stehen entsprechend für:

  • Face (Gesicht): Lächeln – hängt ein Mundwinkel?
  • Arms (Arme): Arme heben – sinkt ein Arm ab?
  • Speech (Sprache): Satz wiederholen – ist die Sprache verwaschen oder undeutlich?
  • Time (Zeit): Sofort den Notruf (112 in Deutschland) wählen! Es gilt auch der Merkspruch „Zeit ist Hirn“!

Wenn Sie vermuten, dass jemand einen Schlaganfall hat, rufen Sie sofort den Notruf (112 in Deutschland). Zeit ist entscheidend, da eine frühzeitige Behandlung das Ausmaß der Hirnschäden begrenzen kann. Zeit ist hier – im wahrsten Sinne des Wortes! – Hirn.

  1. Notruf absetzen
  • Sofort den Notruf wählen (112 in Deutschland): Geben Sie dem Disponenten klare Informationen über den Zustand des Betroffenen und Ihre genaue Position.
  1. FAST-Test anwenden

Verwenden Sie den FAST-Test, um die Anzeichen eines Schlaganfalls schnell zu erkennen:

  • Face (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Prüfen Sie: Hängt ein Mundwinkel herab?
  • Arms (Arme): Bitten Sie die Person, beide Arme zu heben. Prüfen Sie: Sinkt ein Arm ab?
  • Speech (Sprache): Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen. Prüfen Sie: Ist die Sprache verwaschen oder undeutlich?
  • Time (Zeit): Jede Sekunde zählt. Wenn eines dieser Anzeichen vorhanden ist, sofort den Notruf wählen!
  1. Beruhigen und lagern
  • Beruhigen Sie die Person: Bleiben Sie ruhig und sprechen Sie beruhigend mit dem Betroffenen.
  • Lagerung: Legen Sie die Person flach und mit leicht erhöhtem Oberkörper (ca. 30 Grad) auf den Rücken. Dies kann den Blutfluss zum Gehirn verbessern.
  1. Atmung und Bewusstsein prüfen
  • Bewusstsein: Überprüfen Sie, ob die Person bei Bewusstsein ist. Sprechen Sie sie an und beobachten Sie ihre Reaktion.
  • Atmung: Stellen Sie sicher, dass die Atemwege frei sind und die Person normal atmet. Wenn die Atmung erschwert oder unregelmäßig ist, lagern Sie die Person in der stabilen Seitenlage.
  1. Weitere Maßnahmen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes
  • Atemwege freihalten: Bei Bewusstlosigkeit, aber normaler Atmung, bringen Sie die Person in die stabile Seitenlage, um die Atemwege freizuhalten.
  • Nichts zu essen oder trinken geben: Geben Sie der Person nichts zu essen oder zu trinken, da Schluckstörungen vorliegen können.
  • Enge Kleidung lockern: Öffnen Sie enge Kleidung wie Kragen oder Gürtel, um die Atmung zu erleichtern.
  1. Kontinuierliche Überwachung
  • Beobachten Sie die Person: Überwachen Sie kontinuierlich den Zustand der Person, bis der Rettungsdienst eintrifft.
  • Veränderungen melden: Informieren Sie die Rettungskräfte über jede Veränderung im Zustand der Person.

Wichtige Punkte zur Vermeidung von Fehlern

  • Kein eigenständiger Transport: Versuchen Sie nicht, die Person selbst ins Krankenhaus zu fahren. Warten Sie auf den Rettungsdienst, der für eine schnelle und sichere Beförderung sorgt.
  • Medikamente nicht eigenmächtig verabreichen: Geben Sie der Person keine Medikamente, es sei denn, Sie wurden ausdrücklich von einem Arzt dazu angewiesen.

Nach dem Eintreffen des Rettungsdienstes

  • Informationen weitergeben: Geben Sie dem Rettungsteam alle wichtigen Informationen, einschließlich der beobachteten Symptome, dem Zeitpunkt des Auftretens und der durchgeführten Erste-Hilfe-Maßnahmen.
  • Beruhigung und Unterstützung: Bleiben Sie bei der Person, wenn möglich, um sie zu beruhigen und zu unterstützen, bis sie in die Obhut der medizinischen Fachkräfte übergeben wird.

Indem Sie diese Schritte befolgen, können Sie wesentlich dazu beitragen, die Folgen eines Schlaganfalls zu mindern und die Überlebenschancen des Betroffenen zu erhöhen.

Die Diagnose „Schlaganfall“ kann auf verschiedene Art und Weise und von unterschiedlichen Personen getroffen werden. Je eher ein Verdacht auf einen Schlaganfall geäußert wird, desto eher können Erste-Hilfe-Maßnahmen und andere Behandlungsmethoden eingeleitet werden.

  1. Notärzte und Rettungssanitäter

Ersteinschätzung und Notfallversorgung: Notärzte und Rettungssanitäter sind oft die ersten, die bei Verdacht auf einen Schlaganfall am Einsatzort eintreffen. Sie führen eine erste Beurteilung der Symptome durch, nutzen dabei möglicherweise die FAST-Methode und leiten schnellstmöglich die Einweisung in ein Krankenhaus ein.

  1. Ärzte in der Notaufnahme

Erstuntersuchung: In der Notaufnahme des Krankenhauses übernehmen Ärzte die Erstuntersuchung und koordinieren die notwendigen diagnostischen Schritte. Sie führen eine gründliche körperliche Untersuchung durch und erfassen die Krankengeschichte des Patienten.

  1. Neurologen

Spezialdiagnostik und Behandlung: Neurologen sind Fachärzte für Erkrankungen des Nervensystems und spielen eine zentrale Rolle bei der Diagnose und Behandlung eines Schlaganfalls. Sie interpretieren die Ergebnisse der bildgebenden Verfahren und entwickeln einen Behandlungsplan.

Es gibt verschiedene Wege, einen Schlaganfall zu diagnostizieren.

  • Körperliche Untersuchung: Überprüfung der Symptome und der medizinischen Vorgeschichte des Patienten
  • Bildgebende Verfahren: CT-Scan oder MRT, um die Art des Schlaganfalls zu bestimmen
  • Bluttests: Um andere mögliche Ursachen auszuschließen und den allgemeinen Gesundheitszustand zu überprüfen

Herztests: EKG oder Echokardiogramm, um Herzprobleme zu identifizieren, die Schlaganfälle verursachen können

Behandlungsmöglichkeiten nach einem Schlaganfall gibt es viele. Die sofortige medizinische Versorgung ist entscheidend für die Behandlung von Schlaganfällen. Je schneller die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung oder zumindest eine signifikante Verbesserung der Symptome.

Welche Behandlung infrage kommt, ist immer abhängig von der Art des Schlaganfalls, dem Zeitpunkt des Beginns der Symptome und den individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen des Patienten. Die Entscheidung, welche Behandlung angewendet wird, muss dabei immer der behandelnde Arzt treffen.

  1. Ischämischer Schlaganfall

Akutbehandlung

Thrombolyse: Dies beinhaltet die intravenöse Verabreichung eines Medikaments namens Gewebeplasminogenaktivator (tPA), das Blutgerinnsel auflöst. Diese Behandlung ist nur innerhalb der ersten 4,5 Stunden nach Auftreten der Symptome wirksam.

Thrombektomie: Ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem ein Katheter verwendet wird, um das Blutgerinnsel mechanisch aus einem großen Blutgefäß im Gehirn zu entfernen. Dies wird typischerweise innerhalb der ersten sechs Stunden nach Symptombeginn durchgeführt, kann aber bei einigen Patienten auch noch bis zu 24 Stunden später erfolgen.

Langzeitbehandlung

Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmer: Medikamente wie Aspirin oder Clopidogrel verhindern das erneute Auftreten von Blutgerinnseln.

Blutdrucksenkende Medikamente: Diese helfen, den Blutdruck zu kontrollieren und weitere Schlaganfälle zu verhindern.

Cholesterinsenkende Medikamente: Statine helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und die Arterien zu schützen.

  1. Hämorrhagischer Schlaganfall

Akutbehandlung

Blutdruckkontrolle: Es wird eine sofortige Kontrolle sowie eine Senkung des Blutdrucks durchgeführt, um weitere Blutungen zu verhindern.

Chirurgische Eingriffe: In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um das Blut zu entfernen und den Druck auf das Gehirn zu reduzieren. Dies kann auch die Reparatur von Gefäßanomalien wie Aneurysmen oder arteriovenösen Malformationen umfassen.

Langzeitbehandlung

Medikamentöse Behandlung: Medikamente zur Blutdruckkontrolle und zur Verhinderung von Krampfanfällen werden gegeben.

Rehabilitation: Um die Wiederherstellung von Funktionen und Fähigkeiten zu unterstützen, die durch den Schlaganfall beeinträchtigt wurden, gibt es verschiedene Therapiemethoden. Diese umfassen z. B. Physiotherapie, Ergotherapie und Sprachtherapie.

Es gibt heutzutage zahlreiche Versorgungsmöglichkeiten im Bereich der Neuro-Orthopädie. Hier kommen Orthesen und andere Hilfsmittel zum Einsatz, die für mehr Mobilität und Lebensqualität im Alltag sorgen. Das Sanitätshaus Tingelhoff hat einen separaten Info-Bereich eigens für dieses Thema erstellt. Klicken Sie einfach auf den Link und informieren Sie sich über moderne Versorgungsmethoden in der Orthopädietechnik. 

Zwar gibt es kein Geheimrezept, um einem Schlaganfall vorzubeugen, und erst recht keine Garantie, dass man niemals von einem betroffen sein wird, aber es existiert eine ganze Reihe von Empfehlungen und Grundsätzen, denen zu folgen sich nicht nur förderlich für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden auswirkt, sondern nachweislich Schlaganfällen vorbeugen kann. Hierzu zählen zum Beispiel:

  • Lebensstiländerungen – besonders ungesunde Gewohnheiten abzustellen, kann sehr hilfreich sein! Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, der Verzicht auf Tabak bzw. Nikotin sowie Alkohol in Maßen zu konsumieren sind Faktoren, die zur Vorbeugung von Schlaganfällen beitragen.
  • Je nach Vorgeschichte kann es sinnvoll sein, eine medizinische Behandlung in Anspruch zu nehmen: Blutdruckkontrolle, Behandlung von Diabetes oder Cholesterinsenkung können dazu beitragen, einen Schlaganfall zu verhindern.
  • Letzter Punkt, der definitiv nur in Ausnahmen und nach ausführlicher ärztlicher Beratung empfehlenswert ist: Medikamentöse Prophylaxe. Sie beinhaltet die Einnahme von Aspirin oder anderen blutverdünnenden Medikamenten.

Die ersten Tage, Wochen und Monate nach einem Schlaganfall sind entscheidend für die Genesung und Rehabilitation des Patienten. Der Verlauf und die durchgeführten Maßnahmen in dieser Zeit können variieren, denn immerhin ist jeder Patient einzigartig und bringt seine ganze eigene Krankengeschichte und Voraussetzungen mit. Der Weg der Genesung nach einem Schlaganfall ist individuell und hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich des Ausmaßes des Schlaganfalls, des Alters des Patienten, der allgemeinen Gesundheit und der Geschwindigkeit, mit der die Behandlung eingeleitet wurde.

Trotzdem wollen wir an dieser Stelle einmal kurz darlegen, wie die verschiedenen Phasen nach einem Schlaganfall aussehen können.

 

Erste Tage nach einem Schlaganfall: Akutphase (Die ersten 24-72 Stunden)

Die Akutphase ist geprägt von intensivmedizinischer Überwachung. Patienten werden oft auf der Intensivstation überwacht, um lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden und die Stabilität zu gewährleisten.

Medizinische Interventionen spielen ebenfalls eine Rolle: Bei einem ischämischen Schlaganfall kann eine Thrombolyse (Auflösung des Blutgerinnsels) oder eine Thrombektomie (mechanische Entfernung des Gerinnsels) durchgeführt werden. Bei einem hämorrhagischen Schlaganfall kann eine Operation zur Kontrolle der Blutung notwendig sein.

Ferner kommen diagnostische Tests zum Einsatz. So werden etwa weitere bildgebende Verfahren wie MRTs, CT-Scans und Ultraschalluntersuchungen der Hirngefäße durchgeführt, um den Zustand zu überwachen und weitere Schäden zu beurteilen.

 

Erste Wochen nach einem Schlaganfall: Stabilisierung und Frührehabilitation (Woche 1-4)

In den folgenden Wochen ist die Anwendung verschiedenster Stabilisierungs- und Reha-Behandlungen denkbar.

  • Stationäre Rehabilitation: Nach der Akutphase werden viele Patienten in spezialisierte Rehabilitationskliniken verlegt, wo sie eine intensive, multidisziplinäre Betreuung erhalten.
  • Physiotherapie: Der Fokus der Therapie liegt auf die Wiederherstellung von Bewegungsfähigkeit, Kraft und Gleichgewicht.
  • Ergotherapie: Ergotherapie bietet Unterstützung bei der Rückkehr zu alltäglichen Aktivitäten und Verbesserung der Feinmotorik.
  • Logopädie: Zur Behandlung von Sprach- und Schluckstörungen gibt es verschiedene logopädische Übungen und Therapieansätze.
  • Psychologische Unterstützung: Hilfe bei der Bewältigung von emotionalen und kognitiven Veränderungen, die durch den Schlaganfall verursacht wurden, bieten psychologische Betreuungsangebote.

 

Erste Monate nach einem Schlaganfall: Langzeitrehabilitation und Anpassung (Monat 1-6 und darüber hinaus)

  • Ambulante Rehabilitation: Im Folgenden setzen viele Patienten ihre Rehabilitation ambulant fort, entweder zu Hause oder in spezialisierten Einrichtungen.
  • Weiterführende Therapien: Fortsetzung der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie, um weitere Fortschritte zu erzielen und Rückfälle zu vermeiden
  • Medikamentöse Behandlung: Langfristige Einnahme von Medikamenten zur Vermeidung eines erneuten Schlaganfalls, z. B. Blutverdünner, Blutdrucksenker und Cholesterinsenker
  • Anpassung an den Alltag: Unterstützung bei der Anpassung an neue Lebensumstände, einschließlich möglicher Anpassungen im häuslichen Umfeld und beruflicher Rehabilitation.
  • Soziale Unterstützung: Einbeziehung von Familie und Freunden, Teilnahme an Selbsthilfegruppen und Nutzung sozialer Dienste zur Unterstützung der langfristigen Genesung.

 

Langfristige Ziele und Lebensqualität

Langfristig soll der Patient in eine funktionelle Unabhängigkeit entlassen werden. Ein Hauptziel ist es, dem Patienten zu helfen, so unabhängig wie möglich zu werden und ein erfülltes Leben zu führen.

Gleichzeitig sollen weitere Schlaganfälle vermieden werden. Lebensstiländerungen und regelmäßige medizinische Überwachung zur Minimierung des Risikos eines erneuten Schlaganfalls sind Teil dieser Präventionsstrategie.

Wichtig bleibt die kontinuierliche Betreuung: Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und Anpassungen der Behandlungspläne sind essenziell, um die bestmögliche Genesung zu unterstützen und die Lebensqualität zu verbessern.

Die langfristigen Folgen können mitunter stark variieren. Je nach Art und Schwere des Schlaganfalls und unter Berücksichtigung vieler weiterer Faktoren können sie sich wie folgt darstellen:

  • Sprach- und Sprachverständnisprobleme
  • Bewegungs- und Koordinationsstörungen
  • Lähmungen
  • Gedächtnisverlust oder kognitive Beeinträchtigungen
  • Emotionale Veränderungen wie Depression oder Angst
  • Langfristige Pflegebedürftigkeit oder Rehabilitation

Das Qualitätssiegel der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe wird an Sanitätshäuser verliehen, deren Mitarbeitende speziell für die Beratung und Betreuung von Schlaganfall-Betroffenen geschult wurden. Die Stiftung möchte die Hilfsmittelversorgung durch intensive Schulungen der Mitarbeitenden verbessern. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der Qualität der Hilfsmittel, sondern auch darauf, die Betroffenen und ihre Angehörigen einzubeziehen, um deren Ziele und individuellen Lebensumstände zu berücksichtigen. Ziel ist es, eine optimale Hilfsmittelversorgung zu gewährleisten und Fehlversorgungen zu vermeiden.
Qualifizierte Sanitätshäuser halten hohe Standards zur Qualitätssicherung ein.
Sie dürfen das Qualitätssiegel der Stiftung führen und bleiben auch nach der
Qualifizierung in engem Kontakt mit der Stiftung, um stets auf dem neuesten
Stand der Beratung zu bleiben und an Netzwerkaktivitäten teilzunehmen.

Eine Stroke Unit ist eine spezialisierte Station in einem Krankenhaus, die auf die Behandlung von Schlaganfallpatienten ausgerichtet ist. Hier arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Neurologen, Pflegekräften, Physiotherapeuten, Logopäden und weiteren Fachkräften zusammen, um Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben, bestmöglich zu versorgen. Auf einer Stroke Unit stehen modernste Diagnose- und Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, um die Durchblutung des Gehirns schnellstmöglich wiederherzustellen und Folgeschäden zu minimieren.

Es gibt zahlreiche Maßnahmen und Behandlungen, die im Rahmen der Reha nach einem Schlaganfall durchgeführt werden können. Darunter fallen zum Beispiel:

  • Physiotherapie, um zum Beispiel die Bewegungsfähigkeit und das Gleichgewicht zu verbessern
  • Ergotherapie, um die Fähigkeit zu alltäglichen Aktivitäten wiederzuerlangen und die Kognition zu fördern
  • Logopädie, um Sprach-, Sprech- und Schluckfähigkeiten zu verbessern.
  • Psychologische Unterstützung, um emotionale und mentale Gesundheit zu fördern

Wenn Sie nach weiteren Informationen und zusätzlicher Unterstützung rund ums Thema Schlaganfall suchen, sollte Ihr erster Weg immer zu medizinischen Spezialisten führen. Konsultieren Sie am besten Ihren Hausarzt oder einen Neurologen, der Sie umfassend und fachkompetent beraten kann.

Auch Selbsthilfegruppen und Organisationen können ein Anlaufpunkt sein. In Deutschland gibt es zahlreiche Organisationen wie die Deutsche Schlaganfall-Hilfe, die Unterstützung und Informationen bieten. Auch Projekte wie KUG-HIN, ein Bündnis aus dem Kreis Unna, bieten Unterstützung auf lokaler Ebene. 

Selbstverständlich können Sie aber auch Online-Ressourcen heranziehen. Achten Sie dabei aber unbedingt darauf, seriöse Quellen zu konsultieren. Solche können etwa offizielle Gesundheitswebsites und medizinische Informationsportale sein. Verlassen Sie sich dabei am besten niemals allein auf Informationen aus dem Netz.

Verschiedene Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalles. Die wichtigsten haben wir im Folgenden einmal aufgelistet.

Übergewicht begünstigt sowohl Bluthochdruck als auch Diabetes und ist ein zentraler Risikofaktor für Schlaganfälle. Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, gilt allgemein als die Hauptursache für Schlaganfälle. Hoher Blutdruck führt zu einer dauerhaften Belastung der Blutgefäße. Diese Belastung kann die innere Auskleidung der Arterien (Endothel) schädigen und zu einer Verdickung und Verhärtung der Arterienwände (Arteriosklerose) führen. Dies verringert die Flexibilität der Arterien und erhöht das Risiko von Gefäßverletzungen und Rissen. Auch ein erhöhtes Thromboserisiko und eine mögliche Verdickung des Herzmuskels können Folgen sein und einen Schlaganfall begünstigen.

Diabetes erhöht ebenfalls das Risiko durch Schädigung der Blutgefäße. Diabetes führt zu einer chronischen Erhöhung des Blutzuckerspiegels. Hohe Blutzuckerwerte können die Innenwände der Blutgefäße schädigen und Entzündungen fördern. Dies begünstigt die Bildung von sogenannten atherosklerotischen Plaques (entzündlichen Veränderungen der Blutgefäße), die die Arterien verengen oder blockieren können, was zu einem ischämischen Schlaganfall führen kann. Diabetes ist zudem oft mit einer erhöhten Neigung zur Blutgerinnung verbunden. Dies kann, ähnlich wie im zuvor genannten Beispiel des Bluthochdrucks, die Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) begünstigen, die, wenn sie sich lösen und in die Hirnarterien gelangen, einen Schlaganfall verursachen können.

Auch Herzerkrankungen sind Risikofaktoren. Insbesondere koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern und Herzinfarkte erhöhen das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Blutgerinnsel bilden, ist ebenso erhöht wie die Anfälligkeit für Atherosklerose. Ist die Blutzirkulation beeinträchtigt, steigt das Risiko für ischämische und hämorrhagische Schlaganfälle.

Falsche Ernährung kann einen Schlaganfall begünstigen. Ein hoher Cholesterinspiegel etwa kann ebenfalls zur Bildung von Plaques in den Arterien führen. Allgemein lässt sich sagen: Alles, was den Blutdruck erhöht, sollte vermieden werden, zu viel Salz, Transfette und zu hohe Kalorienzufuhr wirken sich schädlich aus. Stattdessen sollte man auf eine ballaststoffreiche, gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Auch ungesunde Angewohnheiten wie das Rauchen sind – wenig überraschend – schädlich für den Körper und somit klare Risikofaktoren für Schlaganfälle. Das Rauchen erhöht das Risiko von Blutgerinnseln und weiteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Allerdings gibt es auch viele Faktoren, die sich nicht oder nur bedingt beeinflussen lassen. Etwa die Genetik: Letztlich kann auch die eigene Familiengeschichte dazu beitragen, dass das persönliche Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, erhöht ist. Genetische Veranlagung spielt eine klare Rolle, lässt sich aber nur schwerlich beeinflussen. Ähnlich sieht es mit dem Faktor Alter aus: Das Schlaganfallrisiko steigt mit zunehmendem Alter. Und auch das Geschlecht bleibt nicht außen vor. Männer haben ein höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, jedoch sterben Frauen häufiger an einem Schlaganfall.

Eine TIA ist eine vorübergehende, kurzzeitige Minderdurchblutung des Gehirns mit ähnlichen Symptomen wie bei einem Schlaganfall, die jedoch innerhalb von Minuten bis Stunden verschwinden. Sie gilt als Warnzeichen für einen möglichen zukünftigen Schlaganfall und erfordert sofortige medizinische Abklärung.

Ja, Personen, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben, haben ein höheres Risiko für einen weiteren Schlaganfall. Präventive Maßnahmen und eine enge medizinische Betreuung sind daher wichtig.

Obwohl Schlaganfälle häufiger bei älteren Menschen auftreten, können auch jüngere Menschen betroffen sein. Ursachen können genetische Faktoren, Drogenmissbrauch, bestimmte Blutgerinnungsstörungen oder angeborene Herzfehler sein.

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention und dem Management des Schlaganfallrisikos. Eine gesunde Ernährung kann viele der Risikofaktoren, die zu Schlaganfällen führen, positiv beeinflussen.

Wichtig ist die Blutdruckkontrolle. Eine zu hohe Salzzufuhr kann den Blutdruck erhöhen, was ein bedeutender Risikofaktor für Schlaganfälle ist. Eine Reduktion der Salzzufuhr kann daher helfen, den Blutdruck zu senken. Kaliumreiche Lebensmittel wie Obst und Gemüse können helfen, den Blutdruck zu regulieren und somit das Schlaganfallrisiko zu senken. Obst und Gemüse sind zudem reich an Antioxidantien und Vitaminen.

Darüber hinaus ist es von Bedeutung, Gewicht und Kalorienzufuhr im Auge zu behalten und – logischerweise, aber eben in der Tat wichtig und betonenswert – unbedingt eine Adipositas zu vermeiden. Eine ausgewogene Kalorienzufuhr hilft, ein gesundes Körpergewicht zu halten. Übergewicht und Adipositas sind Risikofaktoren für Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die das Schlaganfallrisiko erhöhen. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann helfen, das Gewicht zu kontrollieren und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Vollkornprodukte sind besonders ballaststoffreich und unterstützen eine gesunde Verdauung.

Auch auf die Blutfett- und Cholesterinwerte sollte ein Auge geworfen werden. Der Verzehr von ungesättigten Fetten, wie sie in Olivenöl, Avocados und Nüssen vorkommen, kann helfen, den LDL-Cholesterinspiegel zu senken und das HDL-Cholesterin zu erhöhen. Dies reduziert das Risiko für Atherosklerose und Schlaganfälle. Besonders fettreiche Fische wie Lachs enthalten zudem wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken. Transfette, die in vielen verarbeiteten Lebensmitteln vorkommen, erhöhen dagegen das LDL-Cholesterin und sollten vermieden werden.

Das Stichwort Diabetes fällt in diesem FAQ öfters und auch hier kommen wir nicht darum herum: Diabetesprävention und -management spielen eine wichtige Rolle, wenn wir über das Thema Ernährung und Schlaganfall sprechen. Eine Ernährung mit niedrigem Gehalt an raffinierten Zuckern und einfachen Kohlenhydraten hilft, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und das Risiko für Typ-2-Diabetes zu senken. Ferner helfen Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index dabei, den Blutzucker stabil zu halten und Diabetesrisiken zu reduzieren.

Letztlich muss an dieser Stelle festgehalten werden, dass allgemein zu einem moderaten Alkoholkonsum geraten wird. Ein moderater Alkoholkonsum kann das Schlaganfallrisiko senken, während übermäßiger Konsum es erhöht. Es wird empfohlen, nicht mehr als ein Getränk pro Tag für Frauen und zwei Getränke pro Tag für Männer zu konsumieren.

In der Regel ist es für gesunde Menschen absolut nicht notwendig – und auch nicht ratsam! –, zur Vorbeugung eines Schlaganfalls sozusagen „prophylaktisch“ Medikamente einzunehmen. Je nach individuellen Risikofaktoren können Ärzte aber unter bestimmten Umständen verschiedene Medikamente verschreiben – zum Beispiel:

  • Blutdrucksenker zur Kontrolle von Bluthochdruck
  • Blutverdünner wie Aspirin, Warfarin oder neuere orale Antikoagulanzien
  • Cholesterinsenker wie Statine zur Senkung des LDL-Cholesterinspiegels

Wichtig: Ohne ärztlichen Rat sollten keine Medikamente eingenommen werden!

Zum Glück steht der medizinische Fortschritt nie still! Mit neuen Methoden können Schlaganfälle heute und in Zukunft noch besser behandelt und Therapieerfolge erweitert werden.

Mit der mechanische Thrombektomie etwa existiert ein noch relativ junges minimalinvasives Verfahren zur Entfernung eines Blutgerinnsels (Thrombus) aus einer Arterie im Gehirn, das einen ischämischen Schlaganfall verursacht. Dieser Eingriff ist besonders effektiv, wenn er innerhalb von sechs Stunden nach Auftreten der ersten Symptome durchgeführt wird, kann aber in bestimmten Fällen auch noch bis zu 24 Stunden danach sinnvoll sein. Durch die schnelle und effektive Entfernung von Blutgerinnseln können die Überlebensrate und die anschließenden neurologischen Symptome deutlich verbessert werden. Sie ist besonders in spezialisierten Schlaganfallzentren verfügbar und erfordert ein erfahrenes medizinisches Team.

Auch die Forschung schläft nicht: Der Begriff „Neuroprotektion“ z. B. bezieht sich auf Strategien und Medikamente, die darauf abzielen, Hirnzellen vor Schäden während und nach einem Schlaganfall zu schützen. Die Forschung in diesem Bereich ist intensiv und vielversprechend, da eine wirksame Neuroprotektion das Potenzial hat, die neurologischen Schäden und Behinderungen, die durch Schlaganfälle verursacht werden, erheblich zu reduzieren. Studien mit NMDA-Rezeptor-Antagonisten, Antioxidantien, Kalziumkanalblockern, Statinen, Stammzelltherapie oder Neuroinflammation-Hemmer messen diesen Behandlungsmethoden großes Potenzial zu, um Schlaganfallpatienten zukünftig noch besser zu helfen.

  1. Ältere Menschen

Das Risiko eines Schlaganfalls steigt mit zunehmendem Alter erheblich. Menschen über 55 Jahre haben ein höheres Risiko, und das Risiko verdoppelt sich etwa alle zehn Jahre ab diesem Alter.

  1. Menschen mit verschiedenen Grunderkrankungen

Bluthochdruck ist, wie an anderer Stelle bereits festgehalten, der bedeutendste Risikofaktor für Schlaganfälle. Menschen mit unbehandeltem oder schlecht kontrolliertem Bluthochdruck haben ein deutlich höheres Risiko.

Herzerkrankungen wie Vorhofflimmern, Herzinsuffizienz und andere Herzerkrankungen erhöhen ebenso das Risiko wie Diabetes. Menschen mit Diabetes haben ein höheres Schlaganfallrisiko, da Diabetes die Blutgefäße schädigen kann.

Ein hoher Cholesterinspiegel sollte ebenfalls vermieden werden: Ein hoher LDL-Cholesterinspiegel kann zu Atherosklerose führen, was das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall erhöht.

  1. Lebensstil- und Verhaltensfaktoren

Rauchen verdoppelt das Schlaganfallrisiko, da es die Blutgefäße schädigt und die Wahrscheinlichkeit von Blutgerinnseln erhöht.

Übergewicht und Bewegungsmangel stellen ein großes Risiko dar! Adipositas und ein inaktiver Lebensstil erhöhen das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes und hohes Cholesterin.

Ungesunde Ernährung trägt zum Schlaganfallrisiko bei. Eine Ernährung reich an gesättigten Fetten, Transfetten, Salz und Zucker kann das Risiko für Bluthochdruck und hohes Cholesterin erhöhen.

  1. Genetische und familiäre Faktoren

Eine etwaige familiäre Vorbelastung sollte berücksichtigt werden. Menschen mit einer Familiengeschichte von Schlaganfällen haben ein höheres Risiko, selbst einen Schlaganfall zu erleiden. Auch bestimmte genetische Faktoren können das Risiko erhöhen.

  1. Geschlecht

Männer haben ein etwas höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, insbesondere in jüngeren Jahren. Frauen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, an den Folgen eines Schlaganfalls zu sterben. Bestimmte Risikofaktoren wie Schwangerschaft, die Einnahme von Antibabypillen und Hormonersatztherapien können das Risiko erhöhen.

Bei Vorhofflimmern schlägt das Herz unregelmäßig und oft sehr schnell. Diese unregelmäßigen Herzschläge können dazu führen, dass sich das Blut in den Vorhöfen des Herzens, insbesondere im linken Vorhof, staut und langsam fließt. Dieses langsame Fließen des Blutes begünstigt die Bildung von Blutgerinnseln.

Die gebildeten Blutgerinnsel können sich lösen und durch den Blutstrom in die Hirnarterien gelangen. Dort kann es dann zu einer Embolie kommen: Die Blutversorgung des Gehirns wird blockiert, was zu einem ischämischen Schlaganfall führt.

Vorhofflimmern tritt häufiger bei älteren Menschen auf, insbesondere bei Menschen über 65 Jahren, die auch ein höheres Schlaganfallrisiko haben. Personen mit Vorhofflimmern haben oft auch andere Risikofaktoren für Schlaganfälle, wie Bluthochdruck, Diabetes und Herzerkrankungen.

Menschen mit Vorhofflimmern haben ein etwa fünffach erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, verglichen mit Menschen ohne diese Herzrhythmusstörung.

Schlaganfälle, die bei Patienten mit Vorhofflimmern auftreten, neigen zudem dazu, schwerwiegender zu sein und eine höhere Mortalität und Morbidität aufzuweisen.

Gürtelrose führt zu einer starken Entzündungsreaktion im Körper. Diese Entzündung kann die Blutgefäße betreffen und das Risiko für Gefäßschäden erhöhen.

Bei einigen Patienten kann Gürtelrose eine Entzündung der Arterien (Arteriitis) auslösen, insbesondere derjenigen, die das Gehirn versorgen. Diese Entzündung kann zu einer Verengung oder Verstopfung der Blutgefäße führen, was das Risiko eines ischämischen Schlaganfalls erhöht.

Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass das Risiko eines Schlaganfalls nach einer Gürtelrose-Infektion besonders in den ersten Wochen und Monaten erhöht ist. Ein erhöhtes Schlaganfallrisiko kann bis zu einem Jahr nach der Infektion bestehen bleiben.

Patienten mit einer schweren Form der Gürtelrose, insbesondere solche mit Augenbeteiligung (Herpes Zoster Ophthalmicus), haben ein noch höheres Schlaganfallrisiko.

Eine Dissektion der Arterien tritt auf, wenn ein Einriss in der inneren Schicht einer Arterie entsteht, was dazu führt, dass Blut zwischen die Wandschichten der Arterie eindringt. Dies kann eine Verengung oder vollständige Blockierung des Gefäßes verursachen. Häufig betroffen sind die großen Arterien, die das Gehirn versorgen, insbesondere die Karotisarterien (Halsarterien) und die Vertebralarterien (die durch die Halswirbelsäule zum Gehirn verlaufen).

Dissektionen können vielfältige Ursachen haben. Ein direkter Schlag oder eine Verletzung des Halses oder Kopfes kann zum Beispiel eine Dissektion verursachen. Weitere Beispiele sind Autounfälle, Sportverletzungen oder heftige Bewegungen. Erkrankungen wie das Marfan-Syndrom oder das Ehlers-Danlos-Syndrom können zudem die Blutgefäße ebenfalls anfälliger für Risse machen.

Manchmal tritt eine Dissektion auch ohne erkennbaren Auslöser auf. Dies kann auf eine angeborene Schwäche der Gefäßwand zurückzuführen sein.

Der Einriss und das Einbluten in die Gefäßwand können zur Bildung von Blutgerinnseln führen. Diese Gerinnsel können sich lösen und weiter ins Gehirn wandern, wo sie kleine Blutgefäße verschließen und einen ischämischen Schlaganfall verursachen.

Symptome können etwa plötzliche Nackenschmerzen sein. Dabei handelt es sich oft um einseitige Schmerzen, die als scharf oder stechend beschrieben werden. Kopfschmerzen treten besonders an der betroffenen Seite des Kopfes.

Neurologische Ausfälle können ebenfalls auftreten. Symptome eines Schlaganfalls wie Schwäche oder Lähmung auf einer Körperseite, Sprachstörungen, Sehverlust oder Schwindel können auf eine Dissektion hinweisen.

Eine genaue Diagnose erfolgt durch bildgebende Verfahren wie CT-Angiographie (CTA), MR-Angiographie (MRA) oder Doppler-Ultraschall, um die Arterien und eventuelle Dissektionen sichtbar zu machen.

Die Behandlung erfolgt z. B. durch medikamentöse Therapie oder, in schweren Fällen, durch chirurgische Eingriffe.

Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um das Risiko eines Schlaganfalls bei einer Gefäßdissektion zu minimieren.

Dies pauschal zu beantworten, ist nicht ohne weiteres möglich. Wohl stimmt es aber, dass gewisse chiropraktische Manipulationen, insbesondere im Bereich der Halswirbelsäule, mit einem potenziellen Risiko für Schlaganfälle verbunden sind. Dieses Risiko entsteht hauptsächlich durch die Möglichkeit einer Arterienverletzung, insbesondere der Vertebralarterien, die das Gehirn mit Blut versorgen.

Manipulationen des Halses können zu einer Dissektion (also einem Einriss) der Vertebralarterien führen. Diese Arterien verlaufen durch die Halswirbelsäule und versorgen das Gehirn mit Blut. Eine Dissektion kann daraufhin zur Bildung von Blutgerinnseln führen. Wenn sich ein Gerinnsel löst und ins Gehirn gelangt, kann es einen ischämischen Schlaganfall verursachen.

Nach einer chiropraktischen Manipulation sollten folgende Symptome aufmerksam beobachtet werden, da sie Anzeichen einer arteriellen Dissektion oder eines Schlaganfalls sein können:

  • Plötzliche, starke Kopfschmerzen: Besonders im Nackenbereich
  • Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen
  • Doppeltsehen oder Sehverlust
  • Schwierigkeiten beim Sprechen oder Schlucken
  • Schwäche oder Taubheit auf einer Körperseite

Das Risiko eines Schlaganfalls nach einer chiropraktischen Manipulation ist sehr gering, aber es existiert. Schätzungen variieren bisweilen stark, aber einige Studien legen nahe, dass das Risiko bei etwa 1 von 20.000 bis 1 von 1 Million Manipulationen liegt. Es wurde zudem festgestellt, dass jüngere Menschen, insbesondere solche unter 45 Jahren, nach einer Halsmanipulation ein höheres Risiko für eine vertebrale Dissektion haben könnten.

Um das Risiko zu minimieren, sollten Chiropraktiker eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung durchführen, um Risikofaktoren für vaskuläre Probleme zu identifizieren. Patienten sollten zudem über die potenziellen Risiken und Anzeichen einer arteriellen Dissektion oder eines Schlaganfalls informiert werden.

Während der Behandlung sollten Techniken angewendet werden, die das Risiko einer Verletzung der Halsarterien minimieren, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren. Bei der Manipulation des Halses sollte übermäßige Kraft vermieden werden.

Nach der Behandlung sollten Patienten über die Symptome informiert werden, die auf eine mögliche arterielle Dissektion hinweisen könnten, und angewiesen werden, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn solche Symptome auftreten.

Ein Schlaganfall kann zu einer Pflegebedürftigkeit führen, insbesondere wenn er zu bleibenden körperlichen, kognitiven oder sprachlichen Beeinträchtigungen führt. In solchen Fällen haben Betroffene Anspruch auf die Einstufung in einen der fünf Pflegegrade, die seit 2017 die früheren drei Pflegestufen abgelöst haben. Diese Pflegegrade reichen von 1 (geringe Beeinträchtigung der Selbstständigkeit) bis 5 (schwerste Beeinträchtigung mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung).

Die Einstufung in einen Pflegegrad erfolgt durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) oder andere beauftragte Gutachter. Dabei wird der Grad der Selbstständigkeit des Patienten in verschiedenen Lebensbereichen wie Mobilität, geistige und kommunikative Fähigkeiten, Verhaltensweisen und psychische Problemlagen sowie die Bewältigung von Alltagsaktivitäten bewertet. Je höher der Pflegegrad, desto umfangreicher sind die Leistungen, die die Betroffenen aus der Pflegeversicherung erhalten, um die notwendige Unterstützung sicherzustellen.  

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