Ernährung bei Arthrose – wie gelingt sie richtig? Dieser Frage wollen wir uns heute widmen!
Arthrose (auch Osteoarthrose genannt) ist die häufigste Gelenkerkrankung weltweit. Über 60 Prozent der älteren Bevölkerung (ab ca. 50 Jahren) sind betroffen. Es handelt sich dabei um übermäßigen Knorpelverschleiß und fortschreitenden Verlust an Knorpelsubstanz. Geht der schützende Knorpel verloren, kommt es in den Gelenken (insbesondere sind das Knie, die Hüfte, die Hand, die Schulter sowie der Fuß betroffen) zu Schmerzen und Entzündungen, die Bewegungsbeeinträchtigungen zur Folge haben. Damit einher geht ein deutlicher Verlust an Lebensqualität. Die Erkrankung verläuft stadienhaft; häufigste Symptome sind Schmerz, Versteifungen und Verlust der Beweglichkeit.
Ursache für Arthrose sind meist Über- und Fehlbelastungen, wobei man zwischen primärer Arthrose, für die eine Ursache oft nicht konkret feststellbar ist (hier sind insbesondere oft die Finger- und Kniegelenke betroffen), und sekundärer Arthrose unterscheiden muss. Bei sekundärer Arthrose können die Gelenkknorpel dabei beispielsweise durch Übergewicht oder Leistungssport geschädigt werden. Auch orthopädische Fehlbelastung wie etwa die sogenannten „X-Beine“ können Ursache für Arthrose sein. Entscheidende Faktoren sind auch Gelenkverletzungen, Stoffwechselerkrankungen wie z. B. Gicht oder falsch verheilte Knochenbrüche.
Für alle Arthrosearten, bei denen die Grenzen bisweilen fließen sind, gilt: Der Knorpelverschleiß an sich ist zwar irreversibel, allerdings kann eine Ernährungsumstellung für Betroffene viel bewirken! Im Folgenden geben wir wertvolle Tipps, wie die Ernährung bei Arthrose gestaltet werden kann.
Ausgewogen muss es sein!
Eine ausgewogene und kalorienbewusste Ernährung ist zwar allgemein eine gute Idee für jeden von uns, für Arthrosepatienten allerdings ist sie besonders wichtig! Der Mix macht’s: Wer sich ausgewogen und kalorienbewusst ernährt, kann dadurch z. B. bei erhöhtem Körpergewicht selbiges normalisieren und dadurch eine Verbesserung klinischer Symptome erreichen, da die Belastung der Gelenke abnimmt. „Entlastung der Gelenke durch Abbau überschüssiger Kilos“ kann die Devise lauten. Auch einem Fortschreiten der Erkrankung kann so entgegengewirkt werden. Die Versorgung mit lebenswichtigen Mineralstoffen, Vitaminen und Antioxidantien sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden.
Viel Obst und Gemüse, wenig Fleisch
Der geschädigte Knorpel braucht Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Pflanzliche Nahrung kann diese liefern: Äpfel etwa enthalten das Vitamin B6, die Vitamine C und E kommen aus dem Brokkoli. Knorpelstabilisierende Wirkung hat zudem insbesondere Silizium, das sich in Kieselsäure findet. Diese ist zum Beispiel in Naturreis, Gerste, Hirse, Hafer oder Topinambur enthalten. Auch gewisse Kräutertees, etwa Brennnessel oder Schachtelhalm, können hier als Quelle dienen.
Negativ auf die Arthrose können sich dagegen tierische Produkte auswirken. Arthrose-Kranke sollten deshalb etwa ihren Fleischkonsum einschränken, denn vor allem rotes Fleisch und Wurst enthalten entzündungsfördernde Stoffe wie Arachidonsäure. Selbige, eine Omega-6-Fettsäure, ist beispielsweise auch in Milchprodukten enthalten.
Auch zu viel Zucker kann sich entzündungsfördernd auswirken. Daher ist es besonders sinnvoll, den Konsum von Süßigkeiten, Knabberzeug, Gebäck und allen Weißmehlprodukten möglichst einzuschränken.
Entzündungshemmer auf den Tisch!
Gerade haben wir von entzündungsfördernden Lebensmitteln gelesen – klar, dass es hier auch einen Gegenpol geben muss! Wichtig und empfehlenswert bei Arthrose sind demnach all diejenigen Lebensmittel, die eine entzündungshemmende Wirkung entfalten können.
So enthalten zum Beispiel Lein- oder Walnussöl Omega-3-Säuren, die entzündungshemmend wirken und den Organismus unterstützen. Auch Gewürze wie Koriander, Muskat, Zimt oder Kreuzkümmel können helfen, zudem wird ihnen auch eine gewisse schmerzlindernde Wirkung nachgesagt.
Aber auch Obst- und Gemüsesorten können als Entzündungshemmer wirken – verantwortlich hierfür sind nützliche sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide (etwa im Spinat enthalten), Allicin (in Knoblauch zu finden) oder Karotinoide (aus der Orange).
Sie sehen: Es gibt einerseits Lebensmittel, die Knorpel und Gelenke unterstützen, und andererseits jene, die eine gegenteilige Wirkung haben. Wer eine ausgewogene Ernährung bei Arthrose anstrebt und auf für die Gelenke weniger zuträgliche Nahrungsmittel verzichtet, kann den negativen Effekten der Arthrose entgegenwirken und seinem Körper etwas Gutes tun. Sprechen Sie im Zweifel aber immer mit Ihrem Arzt darüber, welche Ernährung sich in Ihrem Fall besonders eignet – immerhin ist jeder Mensch anders und bringt individuelle Voraussetzungen und Bedürfnisse mit.