Neurodermitis – Auslöser & Symptome (Teil 1)
Neurodermitis ist eine chronisch entzündliche Hautkrankheit, die nicht ansteckend ist und in Schüben auftritt. Die Veranlagung ist oft erblich bedingt. Da die Schutzbarriere der Haut bei Neurodermitis gestört ist und auf harmlose Reize aus der Umwelt reagiert, trocknet die Haut leichter aus, entzündet sich und juckt. Kratzen verschlimmert allerdings die Symptome und Entzündungsreaktionen, da dadurch allergene Stoffe leichter eindringen können.
Etwa 14 Prozent der Kinder und zwei bis drei Prozent der Erwachsenen haben Neurodermitis. Damit ist Erkrankung die häufigste chronische Hauterkrankung. Bis zum Alter von 15 Jahren verschwinden bei 60 bis 70 Prozent der betroffenen Kinder die Symptome oder sie verbessern sich.
Sind beide Eltern von einer oder mehreren atopischen Erkrankungen (Neurodermitis, Heuschnupfen, Asthma) betroffen, wird ein Kind mit einer Wahrscheinlichkeit von circa 60 bis 70 Prozent ebenfalls erkranken. Die Veranlagung macht die Person anfällig, aber nicht automatisch krank. Kommen ungünstige Umwelteinflüsse hinzu und greifen mehrere Mechanismen ineinander, kann die Erkrankung jedoch ausbrechen. Stress kann eine Neurodermitis zudem verschlimmern.
Durch die geringere Schutzfunktion der Haut kann Kontakt mit Keimen, physikalischen oder chemischen Reizen leicht zu Entzündungen führen. Die oft nässenden und zerkratzten Ekzeme (Juckflechte) laden Keime regelrecht dazu ein sich in dem Körper einzunisten und zu verbreiten. Es kann daher zu Infektionen mit Bakterien (zum Beispiel Staphylokokken) oder Viren (zum Beispiel Herpes) kommen. Auch Pilzinfektionen sind möglich.
Bei der Diagnose einer Neurodermitis haben Ärzte zwei Aufgaben. Sie müssen feststellen, ob es sich überhaupt um eine Neurodermitis handelt und dann ergründen, welche Allergene oder anderen Faktoren die Hautveränderungen auslösen. Hierfür werden spezielle Allergietests durchgeführt.
Symptome:
Der Verlauf der Neurodermitis verändert sich mit dem Lebensalter. Abhängig vom Lebensalter zeigt sich die Erkrankung an unterschiedlichen Stellen. Neurodermitis beim Kind zeigt sich anders ausgeprägt als beim Säugling. Besonders die Armbeugen, die Kniekehlen sowie die Hals- und Gesichtspartie sind anfällig für Juckreiz und Ekzem.
Symptome bei Babys:
- Rötungen an den Wangen und auf der Kopfhaut (ca. ab zweiten bis dritten Lebensmonat)
- juckende Bläschen, entzündete und nässende Hautpartien (Krustenbildung)
- Schuppen am Kopf („Milchschorf“)
- ausgeprägter Juckreiz
- Ekzemen an den Knien, wenn die Kinder zu krabbeln beginnen
Symptome bei Kleinkindern:
- Ellenbogen, Handgelenke und Knie
- Nacken, Gesicht, Augenlider
- Oberschenkel, Gesäß
- Fußrücken und Hände sowie an den Lippen
Symptome bei Jugendlichen & Erwachsenen:
- Stirn, Augen oder Mund
- Hals und Nacken, oberer Brustbereich
- Kniekehlen, Ellenbeugen
- Leisten
- Handrücken
Sollten Sie bei sich selbst oder bei Ihrem Kind Arten dieser Symptome feststellen, suchen Sie vorsichtshalber einen Arzt auf und lassen sich hierzu testen und beraten. Demnächst folgt unser zweiter Teil zum Thema Neurodermitis, in dem wir auf Behandlungsmöglichkeiten und die Pflege bei Neurodermitis eingehen.