Einsatzmöglichkeiten

Wann wird Kompression angewendet?

Verschiedene Indikationen verursachen den Einsatz einer Kompressionsversorgung.
Hier finden Sie einige Beispiele:

Bei Narben und Ödemen

Nach einer Liposuktion oder einem ästhetisch-plastischen Eingriff muss der Körper in der Nachsorge eine längere Pause haben, um sich von der Operation erholen zu können. Dazu gehört das Tragen von Kompressionsbekleidung, die verhindert, dass sich Schwellungen und Blutergüsse bilden. Der Körper speichert Flüssigkeit, die durch eine eng anliegende, aus elastischem Material bestehende Kompresssionskleidung abtransportiert wird. Der Heilungsprozess wird beschleunigt. Gute Ergebnisse erzielt Kompressionsbekleidung bei Bauchstraffungen nach Fettabsaugungen sowie bei Oberarm- und Oberschenkelstraffungen. Durch eine Kompression kann nach Verbrennungen eine möglichst flache und weiche Narbenbildung erreicht werden. Unter der Kompressionsbandage werden die Narben schneller flach und weich und nehmen eine blasse Farbe an. Der Juckreiz lässt meistens nach. Um ein gutes Ergebnis zu erreichen, muss die Kompressionskleidung lange getragen werden. Aus hygienischen Gründen wird in der Regel eine zweite Garnitur verordnet. Die Kompressionskleidung wird genau nach Patientenmaß gefertigt.

Narben- und Ödembehandlung bei Kindern

Die Therapie der Verbrennungsverletzungen ist langwierig. Vor allen Dingen braucht sie viel Unterstützung, damit sich Heilerfolge einstellen und das Kind „mitarbeitet“. Extra auf die kindlichen Bedürfnisse zugeschnittene Versorgungen sind zum Beispiel „der kleine Helfer Julius“ von Juzo oder die große Auswahl an Applikationen für Kinder, die eine maßgefertigte Gestaltung der Kompressionskleidung ermöglicht. Unsere Lymphtherapeuten beraten Sie gerne bei Interesse.

Nach einer Krebserkrankung

Rund 72.000 Frauen und ca. 700 Männer (Stand 2018) erkranken jährlich in Deutschland an Brustkrebs. Bei der nachfolgenden Strahlentherapie können sich Lymphödeme (vor allem im Brust- und Thoraxbereich) entwickeln. Dabei sammeln sich große Mengen Flüssigkeit in den Gliedmaßen. Die Ursache liegt in der Entfernung von Lymphknoten bei der Operation, die zur Bildung von Ödemen z. B. am Arm (nach Brustoperationen) oder am Unterleib bzw. an den Beinen (nach Prostata- oder Gebärmutteroperationen) führt. Hier muss sofort gehandelt und mit einer komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) begonnen werden. Zusätzlich stellt die Narbenbildung eine besondere Herausforderung dar, da die Haut sehr empfindlich und gereizt reagiert. Die Patentinnen klagen über Schmerzen in der Brust oder Spannungsschmerzen im Rücken. Die postoperative Versorgung kann jedoch durch die richtige Wahl von Kompressionsprodukten verbessert werden, die individuell angepasst werden. Schwellungen werden so reduziert, Beschwerden gemindert und der Heilungsprozess beschleunigt. Unter die geeigneten Kompressionsprodukte fallen etwa Post-OP-Kompressions-BHs und Thoraxwesten, die sich ideal für die lymphologische Kompressionstherapie eignen.

 

Bei Wunden

Kompressionsverbände sind elastische Stoffbinden, die den Rückstrom von Blut aus den Beinvenen zum Herzen unterstützen und die Aufnahme von Gewebeflüssigkeit in die Lymphgefäße fördern. Für die Behandlung von Lymphödemen besteht der Verband aus mehreren Lagen – in der Regel aus bis zu fünf. Zweilagige Kompressionsbinden kommen häufig bei der Wundbehandlung zum Einsatz. Auch gibt es unterschiedliche Wickeltechniken: nach Pütter (eine gegenläufige Verbandtechnik, vom Fuß zum Knie), nach Fischer (spiralförmige Bindung) sowie den Kornährenverband (achtenförmige Bindung). Grundsätzlich ist für fast jede Körperstelle, an der ein Kompressionsverband benötigt wird, die Anfertigung eines solchen möglich. Kompressionsverbände werden nach Maß angefertigt, damit sie perfekt sitzen. Bei Patienten mit den sog. „offenen Beinen“ (med. Ulcus cruris) können Kompressionsstrümpfe den Heilungsprozess beschleunigen. Dabei trägt ein hoher Druck dazu bei, die Fließgeschwindigkeit des Blutes zu steigern. In der Praxis muss mit allen an der Wundversorgung beteiligten Partnern abgeklärt werden, ob und wie eine Kompressionsversorgung durchgeführt werden kann.

In der Schwangerschaft

Lymphversorgung in der Schwangerschaft? Darum macht es Sinn: Hormonveränderungen in der Schwangerschaft führen bei jeder dritten Frau zu Schwangerschaftskrampfadern. Jede weitere Schwangerschaft erhöht das Risiko einer Venenerkrankung weiter. In der Schwangerschaft befindet sich der Körper im „Ausnahmezustand“ – Gewichtszunahmen sind die Regel, der Körper läuft regelrecht auf Hochtouren, mehr Blut wird produziert und der Druck auf die Venen steigt. Das führt häufig zu müden, geschwollenen Beinen – mittels Kompressionstherapie können Sie die Beschwerden aber auch während der Schwangerschaft so gering wie möglich halten! 

Eine Lösung: Verwenden Sie eine Kompressionsstrumpfhose bei Venenleiden und Ödemtherapie (medizinische Indikation). Diese bietet eine optimale Passform im Bauch- und Beckenbereich. Ihr „mitwachsendes“ Leibteil ist besonders weich und elastisch. Klingt einfach und komfortabel? Ist es auch. Vereinbaren Sie einfach einen Beratungstermin – wir beweisen es Ihnen!

Als Prophylaxe

Menschen mit stehender oder sitzender Tätigkeit haben ein erhöhtes Risiko, an einer tiefen Venenthrombose zu erkranken. Langes Sitzen oder Stehen belastet die Venen, weil die Muskelpumpe nicht ausreichend arbeitet und so den Blutrücktransport zum Herzen verzögert. Es können sich Krampfadern bilden und der verlangsamte Blutfluss ist ein Risikofaktor für die Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen). Hier helfen Kompressionsstrümpfe, die für Personen mit gesunden Venen geeignet sind. Auch wenn Sie nach einem langen Arbeitstag schweren, müden Beinen vorbeugen wollen, sind Strümpfe mit Kompressionswirkung eine gute Wahl. 

Bei langen Flügen oder Autoreisen sind Reisestrümpfe eine echte Wohltat, denn solch eine lange, beengte Reise sorgt bei der Ankunft schon mal für schwere Beine und geschwollene Knöchel. Das Thromboserisiko ist erhöht. Um dieses Risiko zu senken, tragen Sie also am besten spezielle Reisestrümpfe. Sowohl für Frauen als auch für Männer gibt es spezielle Strümpfe, die sich optisch kaum von herkömmlichen Alltagssocken unterscheiden. Die Größe wird dabei durch Fesselumfang und Unterschenkellänge definiert.

FAQ

FAQ zu den oben genannten Indikationen:

Ein Ödem ist eine krankhafte, wahrnehmbare Ansammlung von wässriger Flüssigkeit im Gewebe. Der Begriff selbst stamm aus dem Griechischen und bedeutet schlicht „Geschwulst“ oder „Schwellung“ – und als solche hebt sich das Ödem eben auch deutlich sichtbar von der Haut ab. Ödeme können auf gewisse Körperregionen begrenzt sein (wobei auch Organe betroffen sein können) oder aber den gesamten Körper betreffen. In den meisten Fällen sind die Arme und Beine betroffen – man spricht in diesem Fall von einem „peripheren Ödem“.

Die Ursachen für die Entstehung eines Ödems können vielfältig sein, es ist Symptom verschiedenster Erkrankungen. So kann es sich bei einem Ödem genauso gut um ebenso geringe wie harmlose Wasseransammlungen handeln, die von selbst verschwinden, wie um Anzeichen für eine ernste Erkrankung, die behandelt werden muss. Ödeme können chronischer Natur sein, so wie ein Lymphödem nach einer Krebsbehandlung oder ein Beinödem nach einer Venenthrombose, oder als Nebenwirkung mancher Medikamente auftreten. Auch können Ödeme entstehen, wenn man körperlich längere Zeit inaktiv ist, z. B. wenn man lange gesessen oder gestanden hat. Darüber hinaus können sie während der Schwangerschaft und sogar während der monatlichen Regelblutung entstehen. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Probleme mit der Leber kommen als Ursache infrage.

Weitere Erkrankungen, die zu Ödemen führen können:

  • Nierenschwäche
  • Abflusstörungen des venösen Bluts in die Beine, Thrombose
  • Eiweißmangel
  • Störung des Lymphabflusses
  • Erhöhte Kapillarpermeabilität: Entzündungen, Verbrennungen oder anderweitiges Trauma
  • Schwere Lungenerkrankungen, z. B. Emphyseme

Wie bei allen Erkrankungen hängt die Behandlung eines Ödems von seiner Ursache ab. In manchen Fällen können entwässernde Medikamente verordnet werden, in der Regel in Tablettenform. Ist Zeit ein kritischer Faktor, wie zum Beispiel im Fall eines Lungenödems, wird das Medikament intravenös gegeben, da die Wassereinlagerungen rasch entfernt werden müssen.
Bei Ödemen an den Beinen oder Armen jedoch sind Lymphdrainage und Kompressionstherapie die gängigen Behandlungsmethoden. Unterstützend kann regelmäßige Bewegung als allgemeine Maßnahme hilfreich sein.

Als Lipödem bezeichnet man eine Vermehrung des Unterhautfettgewebes mit Neigung zu Wassereinlagerungen. Die Einlagerungen sind symmetrisch und betreffen meist die Beine, seltener auch die Arme. Beschwerden wie Druckempfindlichkeit der Haut, eine Neigung zu blauen Flecken und Schmerzen können dabei auftreten. Langzeitfolgen können z. B. vorzeitiger Gelenkverschleiß, Gelenkfehlstellungen und ein verändertes Gangbild sein. Das Lipödem tritt fast ausschließlich bei Frauen auf. Die genaue Ursache für die Entstehung eines Lipödems ist nicht abschließend geklärt, die Vermutung liegt jedoch nahe, dass sich erbliche Veranlagung und hormonelle Veränderungen begünstigend auf die Entstehung auswirken. Im Falle einer Bindegewebeschwäche treten Lymph- und Lipödeme zudem mit großer Häufigkeit zusammen auf.

Es gibt unterschiedliche Typen oder Verteilungsmuster:

  • Oberschenkel-Typ, auch „Reithosen“ genannt – hier betrifft das Ödem die Hüften und die Oberschenkel; das vermehrte Fettgewebe ordnet sich in solch einem Fall in einer reithosenähnlichen Form an den betroffenen Stellen an.
  • Unterschenkel-Typ, auch bekannt als „Bundhose“ – zusätzlich zu den Oberschenkeln sind hier auch die Unterschenkel betroffen und der Eindruck einer „Bundhose“ entsteht.
  • Knöchel-Typ, auch als „Pumphose“ bezeichnet – Die Unterschenkel sind zusätzlich bis hin zu den Knöcheln betroffen, was sich in einem Fettkragen äußert, der über die Knöchel hängt.
  • Zusätzliche Lipödeme an den Armen – Ödeme an den Armen gleichen in der Verteilung des Fettgewebes den zuvor genannten Mustern.

Darüber hinaus unterscheidet man vier verschiedene Stadien:

  1. Stadium: Die Hautoberfläche ist glatt, die Unterhautfett verdickt, die Fettgewebsstruktur erscheint feinknotig.
  2. Stadium: Die Hautoberfläche ist uneben, die Fettgewebsstruktur präsentiert sich nun grobknotig.
  3. Stadium: Das Gewebe ist nun zusätzlich derber und härter, großlappig deformierende und überhängende Fettlappen, vor allem im Bereich der Knie/Ellbogen, treten auf.
  4. Stadium: Zusätzlich weist der Patient nun ein starkes manifestiertes Lymphödem (Elefantiasis) auf.

Kompressionstherapie und Lymphdrainage, aber auch Sport und Bewegung gelten als zentrale Bestandteile der Behandlung. So können Symptome gelindert und eine weitere Zunahme der Fettansammlungen verhindert werden.

Als Teil der sogenannten konservativen Therapie (also eine Therapie, die ohne OP auskommt) kann Kompression bei der Behandlung eines Lipödems eine wichtige Rolle spielen. Die Maßnahmen zielen insbesondere darauf ab, Wassereinlagerungen entgegenzuwirken und den Lymphfluss positiv zu beeinflussen. Schwellungen an den betroffenen Stellen gehen zurück, die Bewegungsfreiheit für Betroffene kann wiederhergestellt oder zumindest verbessert werden.

Die Kompressionsversorgung erfolgt in der Regel durch Kompressionswäsche, die im Flachstrickverfahren hergestellt wird. Diese Wäsche erhöht den Druck im Gewebe und sorgt so dafür, dass weniger Flüssigkeit aus den Blutkapillaren ins Gewebe gelangen kann. Sie verbessert zusätzlich die Funktion der Lymphklappen und verteilt den Druck großflächiger. So wird der Abtransport von Lymphflüssigkeit aus dem Bindegewebe begünstigt.

Unsere Kompressionsversorgung stellen wir individuell für Sie her, denn in jedem Fall muss sichergestellt sein, dass sie wirklich perfekt passt, um eine optimale Wirksamkeit der Therapie zu garantieren. Dazu werden Sie in unserer Filiale von den erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Lymphteam vermessen. Hausbesuche unserer Therapeuten zur Messung oder Versorgung mit Strümpfen sind möglich.

Denkbare Formen der Kompressionswäsche sind Strumpfhosen und Strümpfe, Kombinationen aus Strumpf und Hose sowie Armstrümpfe. Ihre Kompressionswäsche sollten Sie tagsüber möglichst immer tragen – nachts können (und sollten!) Sie den betroffenen Körperregionen allerdings eine Pause können. Ihre Versorgung kann zudem bei allen gängigen Sportarten außer beim Schwimmen getragen werden.
Häufig wird die Kompressionsversorgung begleitend zu einer regelmäßigen manuellen Lymphdrainage eingesetzt.

Lymphödeme sind eine Erkrankung der Lymphbahnen, bei der Wasser und Eiweiße nicht mehr ausreichend abgeführt werden. Aufgrund des gestörten Lymphabflusses entstehen eiweißreiche Wasseransammlungen im Gewebe, die zu sicht- und tastbaren Schwellungen führen. Oftmals entstehen Lymphödeme aufgrund einer genetischen Neigung zur Bindegewebsschwäche oder durch operative Eingriffe und Verletzungen. Lymphödeme im 3. Stadium werden als Elefantiasis bezeichnet und können auch in diesem fortgeschrittenen Stadium noch behandelt werden.

Wir unterscheiden vier Stadien des Lymphödems:

  • Stadium 0: Das Lymphödem ist im Stadium 0 noch nicht sichtbar. Im Falle solcher latenten Ödeme hat der Betroffene zwar noch keine Beschwerden, Teile des Lymphsystems sind aber bereits geschädigt.
  • Stadium 1: Eine sichtbare Schwellung tritt auf, die aber noch reversibel ist: Das Lymphödem kann sich noch ohne größere Probleme zurückbilden, z. B. indem man die Extremität hochlagert. Die Schwellung selbst ist weich, man kann sie mit dem Finger eindrücken, wobei kurzzeitig eine kleine Delle in der Haut zurückbleibt. Darüber hinaus fällt das „Stemmersche Zeichen“ negativ aus, das bedeutet, dass sich an den Finger- und Zehenrücken Falten in einer Kneifbewegung mit den Fingern abheben lassen.
  • Stadium 2: Aufgrund gestauter eiweißreicher Gewebeflüssigkeit hat sich in diesem Stadium bereits eine Fibrose – zusätzliches Bindegewebe – gebildet, die sich zudem verhärtet hat (fachsprachlich Sklerose genannt). Ein Hochlagern der betroffenen Körperpartien führt kein Abklingen der Schwellung mehr herbei. Die Schwellung selbst lässt sich nicht mehr eindrücken und es bleibt keine Delle mehr zurück. Auch fällt das „Stemmersche Zeichen“ im 2. Stadium positiv aus: Die Hautfalten lassen sich an Finger- und Zehenrücken nicht mehr anheben.
  • Stadium 3: Dieses Stadium nennt man auch „Elefantiasis“ oder „Elefantenkrankheit“. Durch Lymphstau schwellen die Gliedmaßen stark an und weisen große Hautfalten auf. Zusätzliches Bindegewebe ist entstanden, die Haut ist verdickt und verhärtet und weist warzenartige Wucherungen auf. Es kann zu Verfärbungen und einem gestörten Wachstum der Nägel kommen. Ferner ist die Barrierefunktion der Haut gestört, was Infektionen begünstigen kann. Auch die Wundheilung ist beeinträchtigt. Die Bewegungsfreiheit ist bisweilen stark eingeschränkt. Insgesamt kann man in diesem dritten Stadium von einer massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität bei den Betroffenen sprechen.

Bei der Behandlung von Lymphödemen werden flachgestrickte medizinische Kompressionsstrümpfe eingesetzt, um z. B. zu verhindern, dass nach einer Drainage erneut ein Stau an Flüssigkeit im Gewebe entsteht. Die Kompressionstherapie sollte hier besonders konsequent und mit konstantem, moderatem Druck durchgeführt werden. Sie unterstützt den Lymphabfluss und wirkt der Einstauung von Flüssigkeit entgegen.

Narbengewebe kann auf unterschiedliche Arten und Weisen behandelt werden. Kompressionstherapie kann auch hier wirksam sein. Daneben gibt es verschiedene Cremes und Gele, die die Narbe weich und geschmeidig halten und sie verblassen lassen können.

  • Weitere Tipps zur Narbenpflege:
    – Zu viel Sonne vermeiden: Narbengewebe ist sehr empfindlich gegenüber zu starker Sonneneinstrahlung, da es kein Melanin bilden kann – schützen Sie Ihre Narbe daher mindestens 3 Monate lang vor direkter Sonneneinstrahlung und nutzen Sie Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor
    – Keine enge Kleidung: Das Narbengewebe ist gerade am Anfang sehr leicht reizbar; achten Sie darauf, dass Kleidungsschichten nicht an der Narbe reiben oder sie eindrücken!
    – Trocken halten: Kleinere Verletzungen können ruhig an der Luft trocknen, ein Pflaster ist hier oft überflüssig.
    – Kein Sport: Verzichten Sie am besten vier Wochen lang auf Sport; übermäßige Bewegung belastet das Gewebe, die Narbe kann sich zudem ausbreiten oder gar aufbrechen.

Ödeme können nach Operationen entstehen, zum Beispiel nach einer Amputation. Aber auch nach verschiedenen Eingriffen, die gemeinhin unter den Begriff „Schönheits-OP“ fallen, können Ödeme auftreten. Oft handelt es sich bei diesen Schwellungen um normale Komplikationen, die sich durch leichten Druck therapieren lassen. Sie entstehen, weil der lymphatische Abfluss nach der OP nicht ausreichend aktiv ist, um Flüssigkeiten abzutransportieren.

Die Haut ist unser größtes Organ und nimmt wichtige Aufgaben wahr: Sie fungiert als Infektionsbarriere, schützt uns vor Austrocknung, übernimmt die Wärmeregulation und erfüllt in Sachen Gefühlswahrnehmung zudem eine nicht zu verkennende zwischenmenschliche Funktion. Unser gesamter Organismus ist darauf angewiesen, dass sie richtig funktioniert.

Verbrennungen schädigen die Haut. Insbesondere schwere Verbrennungen können zu Narbenbildung führen. Wulstbildung und Kontrakturen (Narbenzusammenziehung) können die Folge sein, wenn nicht unverzüglich mit einer Narbentherapie begonnen wird. Für ca. 6 – 24 Monate nach der Verbrennung müssen die Narben behandelt werden. Dies kann durch eine Kompressionstherapie geschehen, die mit maßgefertigter flachgestrickter Kompressionsbekleidung durchgeführt wird. Diese passgerechte Bekleidung wird immer maßgefertigt und kann in unterschiedlichsten Variationen für zahlreiche Körperregionen und -formen hergestellt werden.

Die Kompression begünstigt den Umbau des Narbengewebes: Die Narbe wird schneller weicher und flacher und verblasst rascher. Zudem wird der Juckreiz durch die Kompressionstherapie gemindert. Allerdings kann die Kompressionstherapie die Folgen einer Verbrennung nicht nur in ästhetischer Hinsicht verändern: Neben kosmetischen Effekten kann hier ebenso eine funktionelle Besserung an den betroffenen Hautpartien erzielt werden. Um ein gutes Ergebnis zu erreichen, muss die Kompressionskleidung lange getragen werden. Aus hygienischen Gründen wird in der Regel eine zweite Garnitur verordnet.

Zusätzlich können anatomisch angepasste Silikonpelotten zum Einsatz kommen. Insbesondere bei Unterschneidungen und Unebenheiten kann hier gezielter Druck auf das Narbengewebe ausgeübt werden. Pelotten erhöhen zudem den massierenden Effekt, gleichen Unebenheiten an allen Körperregionen aus und gewährleisten gleichmäßigen Druck auf das Narbenareal. Die Anwendung von Cremes empfiehlt sich zusätzlich, um die Haut zu befeuchten und zu fetten – Aufgaben, die vernarbte Haut nicht mehr wahrnehmen kann.

Im direkten Anschluss an eine Amputation spielt die Kompressionstherapie eine große Rolle während der Heilphase des Stumpfes. Durch die Gewebsverletzung kommt es hier zu einem postoperativen Ödem, das eine Minderdurchblutung verursacht, welche die Heilung verzögern und Schmerzen auslösen kann. Eine Prothese kann erst angepasst werden, wenn der Stumpf korrekt bandagiert wurde.
Hierbei kommen elastische Bandagen mit Langzugbinden am Tage und ggfs. Kurzzugbinden in der Nacht zum Einsatz. Zudem werden Silikon-Liner, Schlauchbandagen und Kompressions-Stumpfstrümpfe verwendet. Die Kompression sollte dabei von distal nach proximal abnehmen und die Erzeugung von Hautfalten vermieden werden. Natürlich sind noch viele weitere Punkte zu beachten: Unsere Experten wissen genau, welche Kompression und Wickeltechnik bei einer Amputation entscheidend sind und schaffen damit beste Voraussetzungen für die anschließende Anpassung einer Prothese durch unsere Orthopädietechnik.

Durch hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können Krampfadern entstehen – das Risiko einer Venenerkrankung steigt dabei mit jeder Schwangerschaft. Ohnehin befindet der Körper sich während der Schwangerschaft im „Ausnahmezustand“: Es kommt zu Gewichtszunahmen, der Körper läuft auf Hochtouren und produziert mehr Blut – das wiederum erzeugt mehr Druck auf die Venen der Schwangeren!

Die gute Nachricht für alle werdenden Mütter: Es gibt eine unkomplizierte Lösung in Form der Lymphversorgung in der Schwangerschaft! Verwenden Sie auch während der Schwangerschaft eine Kompressionsstrumpfhose bei Venenleiden und Ödemtherapie (medizinische Indikation). Mit Kompressionsstrümpfen bleiben die Beschwerden gering. Optimale Passform im Bauch- und Beckenbereich garantieren wir durch individuelle Vermessung und eingehende persönliche Beratung. Durch ein „mitwachsendes“ Leibteil ist diese Strumpfhose zudem besonders weich und elastisch und damit sehr bequem zu tragen.

Auch nach der Schwangerschaft können verschiedene Kompressionsprodukte dem Körper helfen – immerhin ist es gerade jetzt besonders wichtig, dass sich Ihr Körper optimal regeneriert! Neben einer Unterstützung von Becken, Gelenken und Wirbelsäule, die in dieser Phase ebenso ratsam ist, sind insbesondere Kompressionsstrümpfe die richtige Wahl, um Ihre Beine weiterhin zu entlasten und das Wohlbefinden zu fördern – noch dazu können Sie so einer Thromboserkrankung vorbeugen!

Unsere Spezial-BHs sind so gefertigt, dass sie keine hervorstehenden Nähte oder andere harte Stellen aufweisen, die Narben beschädigen oder aufreißen könnten. Vorsicht ist natürlich trotzdem geboten: Schonen Sie sich in der ersten Zeit nach der OP und vermeiden Sie allzu umfassende körperliche Aktivitäten.

Sollten der BH drücken oder sollten Sie anhaltend Schmerzen empfinden, kontaktieren Sie uns schnellstmöglich. Wir schauen uns Ihre Kompressionsversorgung genau an und überprüfen den richtigen Sitz. Der Tragekomfort ist wichtig und soll jederzeit gegeben sein. Treten die Schmerzen aber weiterhin auf oder sind sie besonders stark, wenden Sie sich bitte in jedem Fall an Ihren behandelnden Arzt.

Allgemeingültige Aussagen hierzu zu treffen, ist – wie so oft bei Ferndiagnosen – schwierig. Die Wundheilig benötigt ihre Zeit und schreitet bei jedem Menschen unterschiedlich schnell voran. Im Zweifelsfall sollte Ihr behandelnder Arzt der erste Ansprechpartner sein. Als Richtwert lässt sich sagen, dass Sie Ihren Kompressions-BH ca. vier bis sechs Wochen nach der Behandlung tragen sollten.

Wie bei allen Hilfsmitteln müssen Spezial-BHs von Ihrem behandelnden Arzt verordnet werden, wenn die Krankenkasse die Kosten übernehmen soll. Kosten für einen oder mehrere Spezial-BHs werden zumeist anteilig übernommen – dies ist von Kasse zu Kasse unterschiedlich geregelt. In der Regel wird eine Erstausstattung mit einer Brustprothese sowie einem Zuschuss für zwei Spezial-BHs gewährt. Diese Produkte stehen Ihnen dann regelmäßig (z. B. alle 1-3 Jahre) zu. Welche Zuschüsse gewährt werden, erfragen Sie bitte bei Ihrer Krankenkasse.

Je nach Art der Operation kann es sein, dass eine Drainage gelegt wurde, die den Abfluss von nachfließendem Blut und Wundwasser fördert. Die Drainage wird in der Regel binnen drei bis fünf Tagen entfernt – je nach Fortschritt der Heilung.

Oft reicht es nicht aus, nur den Arm mit einem Kompressionsärmel zu versorgen. Bei Ödemen im Schulterbereich ist der komplette Oberkörper zu komprimieren. Hier kommen unsere Kompressions-Thoraxbandagen ins Spiel. Thoraxbandagen werden in der Ödemtherapie nach Brustoperationen (z. B. bei Mamma-Ca) verwendet, da in vielen Fällen postoperativ Ödeme im Brustwand-, Rücken- oder Armbereich entstehen.
Wichtig ist auch hier die ideale Passform nach Maß: Nur wenn Ihre Versorgung passgenau sitzt, kann sie ihre Wirkung voll entfalten und kann den ganzen Tag ohne Probleme getragen werden. Daher wird Ihre Thoraxversorgung millimetergenau nach individuellen Patientenmaßen von uns angepasst.

Ihre Vorteile:

  • Individuelle Fertigung nach Kundenmaß und exakt definiertem Kompressionsdruck
  • Hohe Hautverträglichkeit
  • Optimaler, alltagstauglicher Tragekomfort, die Beweglichkeit bleibt erhalten, leichtes An- und Ausziehen

Für viele Patienten mit chronischen Wunden mit Ödemen ist die Kompressionstherapie eine Basisbehandlung. Gleiches gilt für so gut wie alle Patienten mit Ulcus cruris venosum – die ursächliche Störung des venösen Abstroms wird durch die Kompressionsbehandlung physiologisch unterstützt. Ödeme werden reduziert und die Hämodynamik verbessert.

Ulcus curis ist im Volksmund wohl besser als „offenes Bein“ bekannt und wird auch einfach „Ulkus“ genannt. Es handelt sich dabei um eine chronische Wunde am Unterschenkel, die schlecht oder gar nicht abheilt und häufig nässt. Häufigste Ursache für diese Erkrankung sind venöse Durchblutungsstörungen (etwa 50-70 Prozent; auch in Verbindung mit Diabetes mellitus und Rauchen), aber auch arterielle Durchblutungsstörungen oder gar eine Mischung aus beidem kann zu einem Ulkus führen.

Anfängliche Symptome einer venösen Erkrankung sind oft schwere oder müde Beine, bräunliche Verfärbungen der Haut am Unterschenkel, Besenreiser oder Krampfadern sowie Ödeme. Später wird die Haut dünner, Wunden heilen schlechter und im Extremfall kommt es letztlich zum offenen Bein. Betroffene Patienten können von einer Behandlung mittels Kompressionstherapie profitieren.

Auch beim „offenen Bein“ ist die Kompression eine bewährte Therapiemethode. Bei fachgerechter Ausführung führt sie zu einer dauerhaften Steigerung des venösen Rückflusses Richtung Herz. Durch den ausgeübten Druck auf venöse Gefäße werden diese verengt – der venöse Rückfluss wird gesteigert, Ödeme reduziert und Abfallstoffe abtransportiert. Der Heilungsprozess lässt sich so deutlich beschleunigen! In der Praxis muss natürlich vorab mit allen an der Wundversorgung beteiligten Partnern abgeklärt werden, ob und wie eine Kompressionsversorgung durchgeführt werden kann. Erst dann können wir mit Ihrer Versorgung beginnen.

Mit dem Ulcus cruris Strumpfsystem sind Sie dann in Sachen Kompression auf der sicheren Seite. Zur Behandlung des Ulkus werden zwei Lagen verwendet: zwei Strümpfe in unterschiedlichen Kompressionsklassen werden übereinander gezogen. Der untere Strumpf fixiert die Wundauflage und erzeugt einen durchgängigen niedrigen Ruhedruck, der die Wundheilung auch bei Nacht unterstützt. Der Oberstrumpf wird am Tag zusätzlich getragen und sorgt für hohen Arbeitsdruck in der Bewegung. Es gibt zwei Sets mit unterschiedlich starkem Fesseldruck, die eine differenzierte Therapie ermöglichen. Insgesamt wird so eine hohe Kompression gewährleistet, während gleichzeitig sichergestellt wird, dass das An- und Ausziehen möglichst leicht von der Hand geht. Wenn Sie doch einmal Hilfe beim An- und Ausziehen benötigen, kann eine Anziehhilfe eine gute Unterstützung sein.

Viele denken, dass Diabetiker keine Kompressionstrümpfe tragen dürfen – ein hartnäckiges Vorurteil, das so allerdings nicht allgemeingültig ist. Es gibt bestimmte Ausschlusskriterien, zum Beispiel im Falle einer fortgeschrittenen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. Allerdings nimmt die Kompressionstherapie nichtsdestotrotz einen zentralen Stellenwert bei der Behandlung von Venenleiden ein – und das gilt auch für Diabetespatienten! Gerade bei Ulcus cruris ist das Tragen medizinischer Kompressionsstrümpfe unverzichtbar. Wie immer gilt jedoch: Klären Sie Ihre Absicht, eine Kompressionstherapie zu beginnen, vorher mit Ihrem Arzt ab. Wir sind dann im Anschluss gerne für Sie da, nehmen die Versorgung vor und schulen Sie auch im Umgang mit unseren Anziehhilfen.

Wenn Kinder betroffen sind, gilt es meist, diese unbedingt zur „Mitarbeit“ zu bewegen, damit Verletzungen möglichst schnell abheilen können – man spricht auch von „Therapietreue“. Wir führen verschiedene spezielle Hilfsmittel in unserem Lymphsegment, die auf kindgerechte Art Unterstützung bei der Therapie setzen. Unsere Lymphtherapeuten beraten Sie gerne!

Nicht nur bei vorliegenden Erkrankungen können Kompressionsprodukte helfen: Wer klug ist, sorgt vor! Prophylaxe heißt das Zauberwort, das insbesondere für Menschen, die einer stehenden oder sitzenden Tätigkeit nachgehen, von Wichtigkeit ist. Für diese besteht nämlich ein erhöhtes Risiko, an einer tiefen Venenthrombose zu erkranken. Langes Sitzen oder Stehen belastet die Venen, weil die Muskelpumpe nicht ausreichend arbeitet und so den Blutrücktransport zum Herzen verzögert. Es können sich Krampfadern bilden und der verlangsamte Blutfluss ist ein Risikofaktor für die Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen). Hier helfen Kompressionsstrümpfe, die für Personen mit gesunden Venen geeignet sind. Wenn Sie nach einem langen Arbeitstag schweren, müden Beinen vorbeugen wollen, sind sog. Stützstrümpfe die richtige Wahl.

Auch Reisestrümpfe sind ideale Alltagshelfer und eine Wohltat bei langen Flügen oder Autoreisen! Eine lange, beengte Reise im Flugzeug oder Auto sorgt bei der Ankunft für schwere Beine und geschwollene Knöchel. Das Thromboserisiko ist erhöht. Um dieses Risiko zu senken, tragen Sie am besten spezielle Reisestrümpfe. Sowohl für Frauen als auch für Männer gibt es spezielle Strümpfe, die sich optisch kaum von normalen Strümpfen unterscheiden. Die Größe wird durch Fesselumfang und Unterschenkellänge definiert.

Beliebte Strümpfe in dieser Kategorie sind unsere medi travel für Damen und Herren – so kommen sie ganz unbeschwert an Ihr Ziel! Die medi travel Reisestrümpfe lassen sich ganz einfach anziehen und sind in verschiedenen Farben verfügbar: Für Damen in den Farben Puder oder Schwarz, für Herren in Grau und Schwarz.

Wichtig bei einer Thromboseerkrankung: Schnell handeln, rasch mit der Therapie beginnen! Je früher eine Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie. Unabhängig von der Art der Thrombose wird dem Patienten in der Regel ein fester Kompressionsverband angelegt. Dieser wird nach Abschwellen des Beins durch einen Kompressionsstrumpf der Klasse II mit mittelkräftigem Druck ersetzt. Die Kompression soll das Weiterwachsen des Thrombus verhindern. Zudem beschleunigt er den Blutstrom zum Herzen hin. Eine gute Kompressionsbehandlung verringert die akuten Beschwerden, vermindert das Risiko einer Folgeerkrankung wie z. B. einer Lungenembolie und kann für eine körpereigene Auflösung des Thrombus sorgen.

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